Das getragene Damenhöschen eines Fetischisten hat auf jeden Fall schon einmal eine Dame berührt. Und zwar deutlich unterhalb des Nabels. Dort befand es sich anstatt oder in Stellvertretung dieses Fetischisten. Er selbst darf und kann dort nichts berühren. Sonst überfällt ihn erst Ekel (als der Versuch der Abwehr von Angst), und dann, falls es erster wird, Panik. Auch ein Pelz ist insofern für ihn sexy und Fetisch, als dass jede Frau einen trägt oder einmal einen getragen hat. Unterhalb des Nabels. Eigentlich brauche ich nur S. Freuds Schrift „Fetischismus“ aus dem Jahr 1927 zu zitieren und diese, wo es nötig ist, zu korrigieren. Früher, in der Moderne, wusste man in der Psychiatrie mehr über Sex als in der heutigen Postmoderne. Was nun kursiv und rot ist, gibt die Meinungen und Kenntnisse Freuds wieder.
Nur selten empfinde der Fetischist aufgrund seiner Orientierung Leid. Oft sogar im Gegenteil Erleichterung. Eine Erkrankung im Sinn der WHO liegt also nicht vor. Eine Entfremdung gegen das wirkliche weibliche Genitale vermisse man bei keinem Fetischisten. Meine Erkenntnis ist die: Er hat Angst vor der Vulva, dem weiblichen Eingang. Das sei ja auch der „Eingang zur Hölle“, wie der Papst des Sexes, Magnus Hirschfeld es ausdrückte. „Gottes“ Hölle verschreckt in jeder Form jedes Kind. Denn sie ist fürs Kind Realität. Katholisch ist tatsächlich jeder Sex Sünde. Nur eine vollständig sexlose, wie etwa Maria, sei auf diesem Gebiet sündenfrei. Wir merken, Religion ist oft grober Unfug. Das Weib sei dem Fetischisten unerträgliches Sexualobjekt. Im Fetisch wird „das Weib“ dem Betroffenen erst erträglich. Auch sei der Fetisch nicht von der Gesellschaft diskriminiert. Wer hat schon wirklich etwas gegen Wäsche. Er sei leicht zugänglich und in der sexuellen Anwendung bequem. Man müsse nicht umständlich um ihn werben. Auch ist nicht beschrieben, dass ein Damenhöschen schon einmal mit einer Boxershort fremdging. Es gibt da demnach auch keine Eifersucht. Auch leidet ein solches Höschen nicht, wenn man ihm einmal sexuell Gröberes antat. Die Frage kommt da schnell auf: Warum nicht Umlernen auf Fetischist? Nun, das geht nicht, weil es nicht funktioniert. Es fehlt uns das entsprechende richtungsbestimmende Kindheitstrauma.
Der ebensolche Mechanismus der Entfremdung von dem Vaginaleingang, so Freud, liege bei der Homosexualität vor. Der homosexuelle Autor und Arzt Blüher bringt es so auf den Punkt: Er findet Sex mit einer Frau „pervers“. Warum der eine Fetischist, der andere Homosexueller werde, wisse man nicht. Überhaupt ist Freud der Ansicht, dass „wir unter der Anzahl der zusammenhängenden Bedingungen diejenigen noch nicht kennen, welche für die seltenen pathologischen Ausgänge maßgebend sind“.
Diese Bedingungen will ich hier erläuternd verdeutlichen, denn mir sind sie offensichtlich:
Wo der Homosexuelle isoliert Angst mit resultierender Abscheu vor einer Vulva hat, hat der Fetischist Angst vor jeder Form von Sex mit etwas Lebendigem, sei es Frau, Mann, Kind oder Tier. Da unsere Religion, und nicht nur unsere, etliche Formen von Heterosexualität und kindlichem Sex bei Strafe verbietet und, falls keine Beichte stattfindet oder stattfinden kann, sogar mit ewiger Hölle droht, weichen durch diese Dogmen Geprägte (und damit Missbrauchte) auf andere Formen von Sex aus. Noch weniger Sex als der Fetischist betreibt der sexfreie Asexuelle. Er macht es nie. Auch nicht mit sich selbst (wovon man beim Fetischisten ausgeht). Zwei Asexuelle kenne ich. Sie schreiben, sie leiden nicht darunter. Auch der Pädophile ist von der Kirche in diesem Sinn missbraucht. Er ist pädophil, weil ihm als Kind Heterosex als höllenwürdige Sünde zu galten hatte. Natürlich ist die Angst vor einer schrecklichen Transzendenz einem Paraphilen nicht bewusst. Ja auch die Allgemeinheit meint sich frei zu wissen von einer Angst vor den Kochtöpfen Jesu. Natürlich irrt sie da. Die Pelzassoziation, so Freud, resultiere von einem einstigen Blick des Knaben unter den Rock einer weiblichen Erwachsenen. War es die Oma? Und hat sie sich entrüstet? Hat sie dem Kind Schuld gegeben, ja den Knaben gar ein sündiges Kind genannt? Jede Schuld bedeutet einem christlichen Knaben automatisch Sünde. Frauen sind selten Fetischisten – weil sie selten Knaben sind. Ihre Liebe zu Schuhen ist nicht wirklich Sex. Doch dazu später einmal.
Wo lag Freud nun aber falsch?
Der Blick nach oben in den „Pelz“ sei nicht, wie ich meine, „Sünde“. Er sei nach Freud ein traumatischer Schock fürs männliche Kind gewesen, weil es da einen Penis bei der Oma vermutete, aber nicht gefunden habe. Freud: „Der Fetisch ist Ersatz für den Phallus des Weibes“.
Hier spüren wir etwas Skurriles. Hier spricht die Angst Freuds, der religiöse Ängste, also Ängste vor ewigen jenseitigen Strafen in das harmlosere Sexuelle verschob. So etwa drückte es sein Analytiker C. G. Jung es aus. Der Knabe vermute, so Freud, beim besagten Blick nach oben eine „Kastration des Weibes“. Er fühle in dem Fall Ekel und fürchte eine eigene Kastration durch den Vater. Diese Angst mache ihn zum Fetischisten. Dabei wird jeder Knabe schon vor besagtem Blick einen Blick auf ein gleichaltriges weibliches Kind getan haben, „wie Gott es schuf“. Und er wird sich dabei am Timmendorfer Strand nicht entsetzt und der Mutter sein Entsetzen umgehend mitgeteilt haben. Im Gegenteil. Auch die Ohnmachten Freuds resultierten nicht aus einer Kastrationsangst. Freuds Vater war längst gestorben. Eine Angst, dass ein Toter seinen Sohn kastriert, ist nicht denkbar. Wohl aber eine Angst vor ewigen Strafen eines als „lebendig“ beschriebenen Gottes, bzw. eines gekreuzigten Gottes, dessen endgültiges Versterben seine Kirche nur drei Tage lang aushalten konnte. Bei Freud lag eindeutig Gottangst vor, hatte er doch mit den Worten „Religion ist Wahn“ seinen Gott „Jahwe ermordet“. Er beging damit die schlimmste „Sünde“, die das Judentum kennt. Wo immer Freud von „Kastrationsangst“ schreibt, ist dieses Wort durch „Gottangst“, der eigentlichen größten Angst des Menschen, zu ersetzen. Freuds eigentliche Angst war es, in der „schwarzen Schlammflut“ (siehe Internet) seiner Religion zu ertrinken.
Zur Therapie:
Sie ist beim Fetischisten selten notwendig. Es liegt ja meist kein Leidensdruck vor. Im Gegenteil. Das ganze übliche „Leid“ in einer üblichen hetero-, pädo- oder homosexuellen Beziehung bleibt dem Betroffenen sogar erspart. Wir denken da an Erektionsstörungen, Frigidität, Anorgasmie, Vorwürfe des Partners sowie Rache-, Scham- und Schuldgefühle, alles Dinge also, deren hauptsächliche Ursachen in unserer rigiden Religion liegen. Gott, so Prof. Uta Ranke-Heinemann im Buch „Eunuchen für das Himmelreich“, sieht eben im Schlafzimmer alles. Dort ist er hellwach. Auch und gerade wenn wir Sex haben, kontrolliert er unsere Vorgehensweise und sämtliche, sonst intimen Abläufe. Er misst die Eindringtiefe des Penis und die entsprechende Gefühlsebene der Partnerin, sei sie nun Frau oder Ehefrau. Alles hat im strengen christlichen Rahmen zu bleiben. „Gott“ schreibe unser Sex-Verhalten in ein großes Buch, das ein „Gott Jesus“ im himmlischen Gerichtssaal dann aufschlägt und seinen Inhalt letztendlich beurteile. Und falls es ihm an diesem Vormittag an Gnade mangelt, bestraft er. So das Dogma. Dass da überhaupt noch jemand Lust hat und Es macht, ist ein Wunder. Religiös gesehen, ist menschlicher Sex ein Wunder. Ohne Libido und den Beistand etlicher Hormone wäre dieses Wunder nicht möglich.
Ich hingegen kann an diesen göttlichen Voyeurismus nicht glauben. Gerade Gott braucht nachts seine Ruhe. Auch sollten alle Gespräche von Priestern mit Knaben und Mädchen im Beichtstuhl über Sex verboten werden. Wir wissen seit 2010, wozu das führt. Speziell zu verbieten ist auch das Auferlegen von Strafen für stattgefundenen kindlichen Sex. Dieser Sex ist weder Schuld noch Sünde. Wer dies aber predigt, der produziert frühe Gottangst. Er produziert über diese Angst ein ventilartiges Ausweichen von kindlicher und normaler Sexualität in bisher auch vielen Fachleuten unverständliche Formen der zweit-schönsten Sache der Welt. Und dort gibt es oft allerhand Elend, eben weil man kindliche Sexualität in ein fundamentalistisch-brutales Dogma gepresst hat. Die „christliche“ Religion vergiftet sowohl die Hetero-, wie auch die Homosexualität. Knapp die Hälfte der österreichischen Suizide registrieren wir im homosexuellen Milieu. Und so einem Suizid gehen meist Jahre erheblicher ecclesiogener Depressionen voraus. Man sollte sich über die Prophylaxe kirchenbedingter Erkrankungen Gedanken machen und einen Kirchenaustritt erwägen. Denn die Androhung „jenseitiger Strafen“ an die Adresse von Kindern ist nach Kirchenaussage (Bischof N. Schneider, EKD) schlicht ein „Geschäft“ der Kirchen. Das klingt nicht christlich und ist es auch nicht. Ich war entsetzt festzustellen, dass ich diesen offenkundig als Geschäft betriebenen Kindesmissbrauch finanziell unterstützte – und zog Konsequenzen.
Der zugegeben spielerische Gedanke, mit einem Fetischisten tauschen zu wollen, kann den unangenehmen Gedanken nach sich ziehen, mit einem Pädophilen tauschen zu müssen. Denn der leidet an seiner Orientierung, der wird diskriminiert, der bringt Kindern Leid, wenn er seine Sache auslebt. Und er kommt dann ins Gefängnis. Ursprünglich aber ist er Opfer eines Geschäftes mit der Angst, des Geschäftes mit der Hölle. Und Opfer gehören trotz aller Rachegefühle der Allgemeinheit in psychiatrischen Gewahrsam, in Therapie. Ins Gefängnis gehören diejenigen, die das „Geschäft“ der Amtskirchen als Geschäft zugeben, es durchschauen, aber dessen ungeachtet weiter ihre Reklame mit der Hölle machen. So predigt Bischof Nikolaus Schneider unseren Kindern in seinem Buch „Von Erdenherzen und Himmelsschätzen“, den Bibelinhalt aus der Bergpredigt, gewisse Sünder würden „in das ewige Feuer Jesu“ (S. 54) kommen.
Auch Hannoversche Staatsanwälte, die mir unter den Aktenzeichen NZS 1141 JS 72333/16 und 1181 JS 56538/15 bedeuten, Kindern seien die fundamentalistischen Inhalte der Bibel heute „einer wörtlichen Auslegung nicht zugänglich“ und damit an jeder Wissenschaft vorbei ausdrücken, obige klerikale Angstmacherei etc. habe somit keinerlei psychodynamisch-pathogene Relevanz, gehören nach deutschem Recht ins Gefängnis. Sie begehen Rechtsbeugung in dem besonders schweren Fall der geschäftsmäßigen Androhung ewiger Feuerfolter. Sie machen sich mitschuldig an der fortlaufend neuen Entstehung von Erkrankungen und ecclesiogenen Suiziden. Schon eine alleinige schwere Bedrohung, ohne dass sich überhaupt eine psychische Verletzung ergibt, ist in der BRD nach §241 StGB bei Strafe verboten. Das weiß jeder Jurist.
Es ist im Regierungsbezirk Hannover ja bekannt, dass ca. 60 % der US-Amerikaner die Bibel wörtlich nehmen – trotz Darwin und bis hin zur Schöpfungsgeschichte. Dass an sexuelle Normen aus der Bibel noch heute in der BRD geglaubt wird (Beispiel Inzest, Homosexualität), ist bekannt. Dass man, obwohl so etwas nicht möglich ist, doch an die Auferstehung eines Jesus glaubt – und an ein „Jüngstes Gericht“, ist bekannt. Und dass im Katholizismus noch heute vor Kindern der Grad der Hitze in der Hölle diskutiert wird (50 bis 6000 Grad, Autor Hans-Werner Deppe im Buch „Wie wird es in der Hölle sein“, betanien, Partner Erzbistum Paderborn). „Welche Gnade ist für Sünder jedes nicht brennende Körperteil!“, so Deppe zum Entsetzen unserer Kinder. Wie es genau „physikalisch“ möglich sein, dass bei den Temperaturen der Körper nicht verbrenne (sondern weiter für Foltern zur Verfügung steht), wisse Deppe nicht. Auf jeden Fall sei es dort schlimmer als „unter Hitler“. Wo Jesus von Feuer spreche, meine er auch Feuer.
Ich zeigte Deppe bei der Staatsanwaltschaft Hannover an. Die Antwort: Strafrechtlich würden diese Drohungen Deppes (auch ohne Unterschrift Jesu unter der Bibel) in Ordnung gehen. „Die Einleitung von Ermittlungen kommt deshalb nicht in Betracht.“
Es ist an der Zeit, dass sich die deutschen Staatsanwälte gegenüber den Amtskirchen emanzipieren.