Krankheitsbilder in psychoanalytischer Sicht
Einfach machen es uns die großen Künstler oder Philosophen, bei ihnen posthum eine Psychoanalyse durchzuführen. Es ist deren Lebenslauf, es sind ihre Briefe, die uns ihre geheimsten Gedanken und „Sünden“ überliefern.
Ist die Ursache des jeweiligen Symptoms im Sacco-Syndrom nicht ganz eindeutig, ist es – auch nach Freud – erlaubt, das Vorliegen eines religionsbedingten Schadens einfach vorauszusetzen. Warum? Nahezu jeder wird mit dem Gift einer Religion bereits in frühester Kindheit konfrontiert. Und der Mensch ist das einzige Tier, das sich bei einem Verstoß gegen die entsprechenden Gebote und Dogmen die Strafen vorstellen kann, die es angeblich in einem sog. Jenseits zu erwarten hat. Religionen sind Systeme von Grausamkeiten und kein normales Kind entgeht dem, Atheisten-Kinder eingeschlossen. Auch der Buddhismus kennt eine Hölle, siehe Bild.
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Es wird nicht versucht, das tief verdrängte Trauma in einer Analyse umständlich über Jahre auf der Couch zu ermitteln, es wird vorausgesetzt. Allermeist wird der Kranke protestieren: Er habe kein religiöses Trauma. Doch das muss überhört werden. Wir setzen dieses Trauma voraus, gerade wenn ein Klient sich modern, aufgeklärt und atheistisch fühlt. Er hat seine zwei Traumata verdrängt: Seine religiöse Erziehung (siehe Analyse Freuds) und seine Verfehlung gegen ein Gebot, seine ihn belastende „Sünde“.