Der Streichholzschachteltrick
dieser Stelle will ich Ihnen, lieber Leser, noch schnell den Streichholzschachteltrick der Kirchen verraten. Der geht so:
Bei fundamentaler Kirchenkritik, z.B. der Äußerung, Bibelgott würde trotz Allmacht dort nicht helfen, wo er ja eigentlich müsste, entgegnet die Kirche, so auch Kardinal Brandmüller in der Zeitung „ Die Welt“ vom 25.2.2011, der Mensch sei gefangen in einer „Streichholzschachtel“ und müsse sozusagen „vor dem unendlichen Geheimnis Gottes“, wie es in dem Artikel heißt,“ „kapitulieren“. Für eine Gottkritik, speziell eine Kritik an seiner Superethik, seien wir sozusagen zu beschränkt. Das Gegenteil ist aber der Fall. Bibelgott ist doch eher in dieser geistigen Streichholzschachtel, wenn er die Ausrottung der Menschheit bei der Sintflut qualvoll mit Regenwasser vornimmt, statt die Menschen einfach tot umfallen zu lassen. Er ist in gleichem Maße beschränkt, wenn er die unschuldigen Tiere ebenfalls grausam ertränkt. Die haben doch nun wirklich nichts getan. Aus dem gleichen Grund liegt er ethisch daneben, wenn er Sippenhaftungen ausspricht oder Tiere schickt, Judenkinder zu fressen. So etwas war schon zu allen Zeiten äußerst unsolide. In Deutschland hieß es oft von 1933-45, man könne Hitler nicht verstehen, aber gegen ihn habe man halt nur ein Spatzenhirn. Der Führer wisse schon, was er tue. Daher sind hier in Deutschland einige Bürger gegen den Streichholz-schachteltrick ziemlich immun. Gott sei Dank, sage ich da. Natürlich will die Kirche, dass wir in Religionsfragen unseren Verstand nicht gebrauchen. In meinen Büchern sehen Sie ja, wie das Kartenhaus Amts-Kirche bei einem Einsetzen von Verstand zusammenbricht. Ein Sklave der sich fragt, warum er Sklave ist, befindet sich bereits auf dem Weg in die Freiheit.