Der heutige Nazi – was ist das?
von Frank Sacco 2020
Unter einem Nazi-Verhalten verstehe man heute den „Inbegriff des Bösen“, so die jüdische Philosophin Susan Neimann (1). Nazi heiße jetzt einfach: „der Inbegriff des Bösen, der Abgrund im Herzen der Geschichte“. Ein Nazi ist entsprechend heutiger internationaler Sichtweise derjenige, der die dringlichsten und einfachsten Gebote der Menschlichkeit und der Menschenrechte mit Füßen tritt. In der weiteren Sicht sind es auch diejenigen, die den Inbegriff des Bösen für gut und gerecht empfinden, ihn unterstützen, ihn anhimmeln, anbeten, oder als Mittläufer nicht attackieren, sondern tolerieren, also „Mitläufer“ sind. Das sind nicht unbedingt feige Menschen, denn das absolut Böse foltert gern und allzu gern diejenigen, die es attackieren. Und wer lässt sich schon gern die Fingernägel herausreißen oder für lange Zeit oder gar ewig mit Feuer quälen. Nazis haben die unangenehme Eigenschaft, denen schreckliche Angst zu machen, die ihre Folter fürchten müssen. Da ist man im Einzelfall schon gut beraten, zu schweigen, zu kuschen, siehe Brecht in „Maßnahmen gegen die Gewalt“.
Nach dieser Definition ist der Christengott der Inbegriff es modernen/heutigen Nazis. In seinem KZ Hölle werde auf ewig und mit Feuer gefoltert, weiß der ehemalige Präses der Evangelischen Kirchen Deutschlands, Bischof Nikolaus Schneider (5). Er darf Kindern auf diese Weise Angst machen, die größte psychiatrisch bekannte Angst, so die Staatsanwaltschaft Berlin (AZ 234Js 378/14). Im Heiligen Jahr 2000 bestätigt die Heilige Katholische Kirche unter Papst Benedikt (!) Schneiders “Kenntnis“: In Gottes Hölle werde schon heute sehr heftig gefoltert. Dies betreffe speziell Personen, die auf Erden „nicht an die Hölle glaubten“. Benedikt legt in seiner Amtszeit „Beweise“ dafür vor. Guantanamo ist ein Sanatorium gegen die Hölle unseres Gottes. Doch Kindern in Mission einen „Gott“ als Gott aufzudrängen, der grausamer als Hitler verfährt, das fällt in der BRD unter strafbare, aber staatlich bislang tolerierte Kindesmisshandlung. Auch ist es strafbare Gotteslästerung (Verstoß gegen §166 StGB). § 166 soll Gläubige, nicht deren Götter schützen. Das festgeschriebene Dogma Hölle der Amtskirchen, die sich über ihre Kitas flächendeckend „erzieherischen“ Zugriff auf unsere Kleinen gesichert haben, macht jedes nicht debile Kind krank. „Omi, da kann man auch verbrennen“, so ein Kita-Kind hier aus dem Ort. „Ach das sind doch Kinder!“, so der Kommentar eines mir bekannten Pastors. Über diese Erkrankungen schreibt uns die Vorgängerin Bischof Schneiders im leitenden Amt der EKD, Ex-Bischöfin Margot Käßmann. Unsere Kleinen würden ungeheure, tief existentielle Ängste entwickeln, auch wegen des Holocausts Sintflut. Außerdem haben die Amtskirchen die Hölle im Dogma. EKD-Chef Bedford-Strohm dürfe Kinder krank machen und in ein Sacco-Syndrom treiben, so die Staatsanwaltschaft Hannover. Angst vor der Hölle „dürfte“ in weiten Kreisen “nicht mehr anzutreffen sein“, so Dr. Römer (AZ NZS 1181 Js 56538/15). Er stellt also in dieser gravierenden Angelegenheit 1. eine reine Vermutung an und bestätigt 2. Das Vorhandensein von Höllenängsten in der Gesellschaft. Wer diese Ängste hat, ist krank. Römer aber weiß: Kirche darf nicht krank machen. Doch er gab der EKD die Lizenz zum Weitermachen. Die EKD darf weiterhin Schwerkranke für die psychiatrischen Häuser produzieren, die sie in Trägerschaft verwaltet. Der Staat sollte ausgelieferte Kinder und nicht fundamentalistische Kleriker schützen. Was meinen Sie, lieber Leser?
Doch weiter in Sachen Nazi: In der Springerpresse lesen wir etwas über das deutsche Volk: Einmal Tätervolk, immer Tätervolk. Ja wir lesen vom „Täter- Gen“ der Deutschen. Neimann spricht von der „Täternation“ Deutschland. Das tut vielen Nachgeborenen weh. Es ist Politik und klassischer Rassismus. Die deutschstämmige Aleida Assmann sagt und als die Instanz der Erinnerungskultur: „Die Deutschen haben die… Juden… umgebracht.“ (2). Es gibt sie aber nicht, die Deutschen, wie es auch die Juden nicht gibt. Man will von gewisser jüdischer Seite ein permanentes deutsches Schuld- und Schamgefühl im Heute aufrechterhalten. Man will Demut. Der Eindruck drängt sich auf, man braucht ein demütiges und daher aufnahmebereites Rückzugsland, wenn das Experiment Israel im Nahen Osten scheitern sollte. Mit dieser ständigen Sorge, mit der Angst vor einem Nuklearangriff, lebt ja die israelische Politik. Kritik an israelischer Politik, deren Maßnahmen vielen als zu hart erscheinen, wird vorschnell als intellektueller Links-Antisemitismus abgestraft. Dabei kann es das gerade Gegenteil sein. Das Volk Deutschland („Die Deutschen“) und speziell „biodeutsche“ Deutsche (siehe dazu Internet) hätte als Tätervolk 6 Millionen Juden als Opfer auf dem Gewissen. Nicht jeder Deutsche mag sich diesen Schuh anziehen, zumal es ein Schuh ist, der leicht zu sogar mir verständlichen negativen Gefühlen führt: Die Schuld, die dieser Schuh von der Sache her Unschuldigen in die Schuhe schiebt, ist mehr als immens, sieht man Bilder aus den KZs. Sie ist nicht auszuhalten. Aus einer Erinnerungskultur wird auf diese Weise eine Erinnerungsunkultur, die das Gegenteil einer „Kultur“ bewirken wird.
Auf Anfrage signalisiert mir die EKD ihr Einvernehmen, ihren folternden Christengott als Nazi-Gott zu bezeichnen. Hier verstehen wir die EKD, denn „Nazis soll man auch Nazis nennen“, so Ex-Außenminister Joschka Fischer zu den heutigen Nazis (3). Es ist keine Beleidigung eines Gottes. Es zeigt nur, dass das Kindern großflächig über Kitas und Schulen vermittelte Gottesbild nach 2000 Jahren doch endlich und überfällig renovierungsbedürftig ist. Denn Auschwitz war hier so manchem eine Lehre. Auch das Festhalten der Amtskirchen an diesem „Gott“ ist Politik. Man will Gottangst schüren und Demut erzwingen. Man will Ehr-Furcht bewirken, also erzwingen, dass dieser „Gott“ geehrt und gefürchtet wird. Zu diesem Behelf zitiert Erzbischof Becker in Paderborn über die Eltern schon 2-jährige in seinen Hauptgottesdienst. Auf dem dortigen Altarbild kocht sich Jesus als ein Super-Nazi Sünder. Die Kinder sollen früh eine „besondere Sensibilität“ für das entwickeln, was der Kirchenraum zeigt, so Becker. Sie sollen früh das Fürchten lernen, gekocht zu werden. Ich zeigte Becker wegen Kindesmisshandlung an. Doch er darf Kindern weiter Angst machen (Staatsanwalt Sauerland, Paderborn, AZ 310Js294/09). Auch der Autor Hans-Werner Deppe wurde für unschuldig erklärt (Oberstaatsanwalt Vetter aus Detmold, AZ21 Js659/15). Deppe schrieb entsetzten Kindern hier Landkreis, in Gottes Hölle werde man froh sein um „jedes nicht brennende Körperteil!“. In Jesu Hölle sei es schlimmer als unter „Hitler“ (6). Einen Gott, der nur die Liebe ist, und eben kein Nazi, nennt der Klerus verächtlich einen „Pappi-Gott“. Den will man nicht. Jenseitsangst zu schüren, ist bares Geld, so Bischof Schneider. Es sei ein „Geschäft“ (4). Wenn nun ein Volk überwiegend aus Gläubigen besteht, die über Thora oder die Bibel, über Gesangbücher und über Veröffentlichungen genauestens über das vermeintliche Nazi-Sein ihres Gottes informiert sind, und diesen „Gott“ 1. anbeten, 2. verherrlichen oder ihn 3. schweigend tolerieren, ist dieses Volk dann doch ein Tätervolk im Sinn der Springerpresse? Wie „banal“ ist es doch, Nazi zu werden und zu sein. Da hat Hannah Arendt schon Recht. Nazi sein ist unmenschlich, aber menschlich.
Ja gibt es auch Opfer des Nazi-Gottes der Amtskirchen bzw. Opfer der Kirchen? Sind es auch 6 Millionen? Ja. Kein nicht debiles Kind hält diesen Gott aus, der sich mit seiner Sintflut als der Täter des ersten Holocausts an Juden erweist. Die Staatsanwaltschaft Stuttgart meint allerdings auf meine Strafanzeige wg. Verstoßes gegen § 131 hin, die „Sintflut als Massenvernichtung menschlichen Lebens“ werde kirchlicherseits nicht als ein „unmenschlicher Vorgang“ dargestellt (1. Staatsanwalt Krafft, AZ 121 Js 92246/18). Er irrt. Er unternimmt Rechtsbeugung. Leider schließt sich dem Staatsanwältin Möller in Augsburg an (AZ UJs 220664/18). Ja das Feiernlassen eines Holocaust als Akt einer höheren Gerechtigkeit sei in Deutschland „sozialadäquat“ und „gänzlich unverdächtig“, so die Staatsanwaltschaft Hannover (Staatsanwalt Stoll, AZ NZS 1151 Js 52305/09). Auch hält kein Kind den Gedanken an „Gottes“ ewiges KZ Hölle aus. Die 260 psychischen Alltagserkrankungen, die Sigmund Freud beschrieb, sind sämtlich und meist über simple „Gedankensünden“ entstandene Sacco-Syndrome, also kirchen- oder synagogenbedingt. Die heutigen Insassen der Psychiatrien sind zum überwiegenden Teil an diesem Syndrom erkrankt. Teils leiden sie unter Zuständen, die Folter sind. Und oft leiden sie mehr und länger, als manch einer in Auschwitz litt. Eine selbige Pathogenese gilt für Suizide. Gregors Selbstmord in Kafkas „Das Urteil“ ist nur ein Beispiel für viele, ja sehr viele. Gregors offensichtlich dementer Vater spricht über einen Fluch ein tödliches „Gottesurteil“ über seinen Sohn aus. Anstatt seinen Vater zur Psychiater zu bringen, glaubt Gregor ihm und seiner, der jüdischen Religion. Er wartet nicht, bis Jahwe ihn ertränkt. Er ertränkt sich selbst. Er ist ein typischer Sacco-Toter, von denen es Tausende gibt. Krank ist auch die etablierte Psychiatrie, wenn sie diese Erkrankungen 1. nicht wahrhaben will und 2. die Kranken, in unfassbarer Routine zu den Verursachern überweist. Dort, beim Klerus, stellt man die zusätzlich krankmachende Diagnose: „Vom Teufel besessen“. Wer in diesem Sinn als Psychiater krank ist, sollte keine Kranken behandeln.
Wer mit dem Gottesbild seiner Kirche in dem geschilderten Sinn nicht einverstanden ist, sollte umgehend seine zahlende Mitgliedschaft aufkündigen. Zur Beruhigung, denn ein „Austritt“ kann, ja soll zu krankmachenden „religiösen“ Schuldgefühlen führen: Nach Luther bleibt man über die Taufe geweihter Priester. Das bestätigt die EKD. Man verbleibt im „Kreis der Gläubigen“ und in der Kirche – auch als getaufter Atheist. Eine Taufe ist nicht rückgängig zu machen. Wer die Angst vor dem politisch installierten Nazi-Gott verliert, ihn als politisches Konstrukt erkennt, der muss auch kein Angstgeld mehr zahlen. Dieses Geld ist als Spende woanders besser aufgehoben. Wer heute noch zahlt, gerät tatsächlich in die Nähe einer Art Schuld. Indem er eine fundamentalistische Kirche unterstützt, die sich dogmatisch Folter auf ihre Fahne geschrieben hat, wird er mitschuldig an dem weiteren Entstehen der unheilvollsten Erkrankung, die wir Psychotherapeuten kennen. Und er wird mitschuldig an so manchem Elend und so manchem Suizid. Nach einem Einlenken der Amtskirchen steht es jedem offen, sie weiterhin irgendwie zu unterstützen. Wer Gemeinschaften benötigt und sucht, die eine sogenannte Nächstenliebe leben, findet Besseres als die Gewaltkirchen. Auch bekommt er sonntags nicht die Schuld für den Foltertod an einem Jesus zugeschoben. Dieser Brocken „für Dich stellvertretend am Kreuz gestorben“ ist speziell für alle Kinder äußerst unverdaulich.
Zu ihrer weiteren Unterstützung müssen die Geistlichen aber von vielem Abschied nehmen: Von einem „Retter“, der wahrlich nicht alle vor dem väterlichen KZ Hölle rettet. Wo keine Hölle ist, braucht es keinen Retter vor einer Hölle. Auch ein „Jüngstes Gericht“ darf es nicht mehr geben, ist ja der Gott der Bibel mit seiner Sintflut selbst der größte Verbrecher. Als der „Abgrund im Herzen der Geschichte“, taugt er nicht zu einem Richten. Nicht ein einziges Baby ertränkte dieser Despot nicht mittels Regenwasser. Bezüglich seiner Grausamkeit stellt er alles Bisherige in den Schatten. Er war das Vorbild und der Wegbereiter Hitlers, schon allein wegen der angeblichen Teufelskindschaft von Juden. Darüber berichtet uns ein Johannes im Kapitel 8,44 in der so unheiligen Bibel. Hitler musste meinen, was sein Gott über Juden urteilt, könne so verkehrt nicht sein. Schilder des Inhaltes Joh.8, 44 wurden nahezu in jedem KZ aufgestellt. Die Juden sollten „wissen“, warum sie dort waren. Von der Staatsanwaltschaft Flensburg forderte ich am 26.12.2012 ein Verbot der Bibel. Begründung u.a.: Sie sei aufgrund Joh. 8,44 bösartig antisemitisch. Doch die Heilige Schrift, Gottes Wort, darf unsere Kinder weiter zu Nazis mit einer skurrilen Rechtsauffassung machen. Wo der Antisemit Luther, indem er zum Anzünden jüdischer Wohnungen aufrief, der Vater der Reichskristallnacht war, ist der Antisemit Christengott der Vater von Auschwitz. Gott sei Dank ist er nach Sigmund Freud nur eine „Illusion“.
(1): Susan Neiman in der Die Zeit vom 5.3.2020
(2): Aleida Assmann in der Die Welt vom 20.5.2020
(3) Joschka Fischer in der Die Welt vom 16.3.2020.
(4): Der Spiegel 43/2014
(5) In : „Von Erdenherzen und Himmelsschätzen“, S.54
(6) In: „Wie wird es in der Hölle sein?“, betanien