Das Unbehagen in der Kultur
von Frank Sacco
Dieses Unbehagen in der „christlichen“ Gemeinschaft rührt auch bzw. vorwiegend von der Gehirnwäsche unserer Kirchen her. Freud konnte das nicht erkennen, fasse er sich ja im Unbewussten selbst als größter Sünder des Juden- Christentums auf. Er meinte, mit dem Satz „Religion ist Wahn“ Jahwe getötet zu haben.
Dieses „Christentum“ gehört mittlerweile nun wirklich und leider zu Deutschland und vergiftet unser Mutterland als schleichendes, unbewusstes Gift. Es ist „Gift und Glut“, so der Aufklärer Rilke, das wir unseren Kindern damit zumuten. Es ist eine Zumutung. Unbarmherzig halten die Amtskirchen die ewige Hölle als Ort ewiger Folter im ihrem fundamentalistischen Programm, unbarmherzig machen sie unsere Kinder zu „Mittätern an Jesu Kreuzigung“, also zu Meuchelmördern am Kreuz. Die sollen möglichst leidend den Leidensweg Jesu im Leben nachgehen. Lust am Leben, ja gar Lust in sexuellen Dingen ist immer noch verpönte Sünde, ein gutes Essen soll als „Völlerei“ Sünde sein und möglichst in einer Askese oder einem anderen Masochismus seine Ablösung finden. Demut und Schuldbewusstsein und Angst, das ist die Klaviatur der Pfaffen noch und gerade wieder heute.
Das Gift macht alle Kinder krank. Und so erwachsen später diverse Krankheiten – je nach Konstitution der Betroffenen. Der eine raucht (masochistisch) und benötigt solches zur Beruhigung, der andere trinkt – aus selbigem Grund. Wieder jemand findet „Ruhe“ im Essen oder im Nichtessen, der Anorexie. Wieder jemand braucht das Glücks-Spiel, auch das Spiel mit dem Tod, oder das Gewaltfernsehen. Es lenkt von einer persönlich bedrohenden Gewalt ab. Es härtet ab.
Die unbewusste Angst macht den nächsten zum Angstpatienten, der in Angst vor Verlust rücksichtslos ein Geschäft betreibt, betreiben muss, und seine Angestellten über einen Sadismus, seinen Ersatz für ausbleibende normale Sexualität ausbeutet. Bei denen wiederum resultiert über eine Arbeitsverweigerung und einen dadurch weiter sich aufbauenden Druck das berühmte Burn-out Phänomen mit monatelanger „Depression“.
Die Psychiater sind da macht- und kraftlos. Sie stehen ja in aller Regel selbst unter der Angstfuchtel ihres größten Arbeitgebers, den Kirchen. In ihren Lehranalysen kommt das Wort Höllenangst nicht vor. Wahnhaft krank ist man dort und wie schon der alternde Freud, der Berliner Psychiater These verfallen, ein Höllenpredigen könne kein Kind erkranken lassen. Die schon angesprochene Sexualität verkommt bei einer Sprachlosigkeit der Beteiligten nach einer kurzen Phase zur Pflicht. Die sündengeschwängerte und daher mangelnde Lust bringt bald männliche Impotenz und weibliche Frigidität auf den Plan. Hetero-Sex wird zum eher seltenen Phänomen, das man lieber anschaut als ausübt. Oder gar lustvoll ausübt.