Psychoanalyse Hitlers – ein Versuch
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Richten derartige Organisationen Unheil an? Großes Unheil? Produziert Sadismus Sadismus?
Prolog:
Behandelt unsere Psychiatrie ihre Kranken falsch, seit hundert Jahren falsch? Die Antwort ist: Ja. Freud führte auf die falsche Spur. Seine Theorie der Kastrationsangst und des Penisneides war intellektuell konstruiert. Sie war nicht einmal die Ursache der Neurose Freuds. Wem von Ihnen, liebe Leser, hat schon ein Elternteil mit dem Abtrennen des Penis gedroht? Denn das war für Freud die „Kastration“. Ja wer wurde, wer ist auf diese Weise kastriert? Niemand.
Was ist jetzt aber die größte Angst des Menschen, die Angst jedes Kindes? Nun, was setzt diese Gesellschaft ihren Kindern für einen Gott, für ein Gottesbild vor? Hat dieser „Gott“ nicht mit der Sintflut Schreckliches getan? Hat er nicht alle Lebewesen in Sodom und Gomorrha, ganz zum Entsetzen unserer Kinder, lebendig verbrannt? Ist er damit nicht zum größten bekannten Verbrecher geworden, oder besser: Vom Klerus dazu gemacht worden? Ist dieser „Gott“ nicht nach Rache an „Sündern“ noch heute völlig verrückt? Diese Gesellschaft lässt es zu, dass der Leiter meiner Kirche, Bischof N. Schneider, noch heute ungestraft einem Gott, der die Liebe, in Person sein soll, missbraucht. Er unterstellt ihm ein wirkliches und ewig strafendes Feuer. Das mache Kinder nicht krank, so unsere Psychiatrie. Auch die Deutsche Bischofskonferenz schreibt mir, es sei „nirgends valide belegt“, dass ein Bedrohen mit ewigem Feuer Kinder erkranken lassen könne. Hier machen sich beide lächerlich: Die Psychiatrie, die das noch nicht valide belegen konnte, und die Bischöfe, die sehr wohl um die größe Angst wissen.
Den Begriff Kastrationsangst müssen wir ersetzen: Gottangst ist die größte Angst des Menschen. Das lehren uns nicht nur Eugen Drewermann, Karl Jaspers und zahllose Geistliche. Sie ist damit auch die Angst unserer Psychiater. Zugegeben: Diese Angst ist tief verdrängt. Die Kirchen setzen in finanziellem Eigennutz einer ängstlich-gläubigen Bevölkerung einen Gott der ewigen Rache vor. Das hat mit Religion nichts zu tun. Das kann nicht gutgehen. Die Insassen der psychiatrischen Anstalten sind nicht etwa wegen Kastrationsängsten interniert. Sie haben, zu „Sündern“ und schuldig an Jesu Kreuzestod Gesprochenen, Gottangst – und damit eine leicht zu behandelnde Erkrankung. Denn Gott ist nicht, wie sie glauben gemacht wurden, ein Despot. Es ist eine Unverschämtheit des Klerus, Kindern ein solches mittelalterliches Gottesbild vorzusetzen. Es ist ein Verbrechen mit allen Auswirkungen eines Verbrechens. Und um dieses Delikt geht es hier. Es geht um die Erkrankungen, die dieses Delikt bewirkt: Das Sacco-Syndrom.
Prolog Ende
Die Psychoanalyse Hitlers – ein Versuch
Vor der Lektüre dieses Kapitels über Hitler empfehle ich die Durchsicht meiner Arbeit über Nietzsche (in dieser „Seite“).
Dieser Artikel dient vorwiegend einem Zweck: Der Prophylaxe. Wie kann man terroristische Systeme verhindern? Die Antwort auf diese Frage ist etwas leichter, wenn man diese Systeme und ihre geistigen Köpfe psychoanalysiert. Was geht in diesen Köpfen vor? Wer hat die Köpfe so verdreht? Ist an diesen Köpfen, als sie noch klein waren, gar Terror ausgeübt worden? Ist diese Saat dann irgendwann aufgegangen? Müssen die Systeme bekämpft und umgestaltet werden, die die wirkliche Ursache perverser Menschen und damit perverser Systeme darstellen? Wird man als Verbrecher geboren, oder dazu gemacht? Macht im Grunde seine Angst den Menschen so schlecht, reale und dann auch wieder nur eingeredete, überflüssige Angst? Kann es sein, dass wir selbst so wie Hitler geworden wären, hätten wir seine Gene, seine Eltern und Großeltern, seine Freunde, seine Lehrer, seinen Wagen, seinen Chauffeur, sein Volk und seine Kirche, ja sein Gottesbild gehabt?
Nicht nur Claude Lanzmann (Film Shoah, 1985), und das sei vorangeschickt, bezeichnet Versuche, Hitler als eventuell eingeschränkt zurechnungsfähig oder für krank zu halten, als „obszön“ und vergleichbar der Holocaustleugnung. Nun, ich bin an der Stelle nicht so sentimental. Ich fühle mich der Wissenschaft und keinem Dogma verantwortlich. Man soll schon denken, auch wenn die Resultate unangenehm und unerwünscht sind. Man muss Täter identifizieren, aber auch die Täter, die Täter hervorbringen. Es gibt im Medizinischen nun einmal im Zusammenhang mit gerade schweren Verbrechen die sog. Unzurechnungsfähigkeit. Wir dürfen keine Tabus dort errichten, wo dringende Ursachenforschung und eine offene Diskussion notwendig sind. Immerhin schreiben gläubige Juden ihrem Gott Jahwe einen Holocaust (die Sintflut) zu, ohne in dessen damaliger Endlösung auch nur die geringste Schuld ihres Gottes zu sehen. Es wird an dieser Stelle ein Holocaust (an § 131 StBG vorbei) verherrlicht und verharmlost und der Täter „Jahwe“ aus Gründen, die ich hier diskutieren muss, in Ruhe gelassen. Ich habe die Bibel-druckenden Verlage angezeigt. Alle „Seine“ Gerichte sind eben nicht gerecht. Ein Holocaust ist nicht gerecht, auch dann nicht, wenn ihn eine „Gott“ oder ein ausgedachter Gott macht.
Hitler ist irgendwo ein geistiger Sohn „großer“ Denker, auch des Denkers Nietzsche. Denker, Ideologen und von Verlustängsten geplagte Multimillionäre vom Rhein bilden oft die Hintergründe für an sich Unfassbares. Der „Führer“ erweist sich durch seinen sexuellen Sadomasochismus als ein Angstpatient (siehe Internet: „Hitlers erster Mord“ http://criticomblog.wordpress.com/2012/03/30/hitlers-erster-mord/). Sadomasochismus ist eine Erkrankung, die sich, wie Freud schon meinte, in einer Angstneurose gründet und deren Ursache damit Angst ist. Die Wege, wie Hitler mit seiner Nichte, die er als vierzehnjähriges Kind (!) zu sich nahm, zu sexueller Erfüllung kommen konnte bzw. musste (Saliromanie, siehe englisches Internet).
Diese Dinge sind wirklich nicht mehr als gesund zu bezeichnen. Mit verursacht haben mag Hitlers sexuelle Andersartigkeit eine körperliche Anomalie: Ein Hoden fehlte im Skrotum. Das stellte der Gefängnisarzt Josef Brinsteiner im November 1923 in Landsberg fest (Quelle „Die Welt“, 19.12.2015). Oft ist es eine Anomalie der Geschlechtsteile, die eine Scheu vor dem anderen Geschlecht und damit eine sexuelle Abweichung bewirkt, oder eine sexualfeindliche Religion. Der am damaligen Sex-Institut Hirschfeld in Berlin arbeitende jüdische Arzt Dr. Levi-Lenz. Dieser Analytiker wusste von seinen männlichen homosexuellen Patienten: Hitler war auf sexuellem Gebiet der „Perverseste“ in Berlin (in „Diskretes und Indiskretes“). Hitlers Nichte jedenfalls starb an einem Schuss in den Unterleib. Grund für den Schuss soll ein Eifersuchtsdrama in einer Dreiecksbeziehung mit Hitlers jüdischem Chauffeur Maurice gewesen sein. Hitler wurde nie angezeigt. Die Sache wurde nie untersucht. Der Bayrische Justizminister habe noch etwas mit Hitler vorgehabt. Etwas anderes als das Zuchthaus. Gut für den Führer, schlecht für die Welt.
Levi-Lenz war es auch, der den Grund für Antisemitismus anders als heute gängig erklärte. Die Art und Weise, zu handeln und in Gelddingen zu verfahren, sei, und das war ihm bei einem Besuch der Gegend aufgefallen, im gesamten östlichen Mittelmeerraum völlig anders. Der Import dieser Praxis nach Deutschland mit seiner bekannten oft „hanseatischen Korrektheit“, sei nachteilig gewesen. Ein stundenlanges Feilschen, um letztlich so einen korrekten Preis zu erzielen, war man hier nördlich der Alpen nicht gewohnt. Man fühlte sich im Einzelfall betrogen. Überhöhte Zinsen trieben oft in den völligen Ruin. Dabei traf man einfach auf eine andere Spielart, mit Geld umzugehen. Andere Länder, andere Sitten, so Levi-Lenz, dem als Urdeutschen die „Unkorrektheiten“ seiner jüdischen Stammesbrüder peinlich waren.
Hitler war also richtig krank und hatte als Angst-Patient den Größenwahn Nietzsches. Er ging aber, im Gegensatz zu dem Denker, nicht an Schuldgefühlen zugrunde. Bemerkte Hitler als Erwachsener überhaupt noch bei sich Schuldgefühle? Im Grunde war auch das Deutschland nach 1918 ein Angstpatient mit einer Angst vorm schlichten Verhungern. Der Größenwahn Deutschlands um 1938 war auch eine Folge dieses Traumas, des Hunger-Traumas. Es war hervorgerufen durch einen verlorenen 1. Weltkrieg und die Versailler Verträge. Die waren, wie heute allseits bestätigt und akzeptiert, unmenschlich. Unmenschlichkeit produziert Unmenschlichkeit. Das Volk wollte einen starken Führer, einen Führer aus dem Elend – und es bekam ihn. Das Elend ließ allerdings nur kurze Zeit nach.
So richtig etabliert hatte diesen Verarmungs-Wahn seinen Wähler dann Hitler in seinen höchst suggestiven Reden vor den Massen. Die führenden Köpfe der antisemitischen DAP hatten händeringend nach einem „Redner“ gesucht. Man fand ihn in Hitler! Was Hitler über die Hypnotisierbarkeit der Massen wusste, steht im Buch „Mein Kampf“. Hitler war belesen – oder besser: er las viel. Wir sollten uns vor jedem politischen Führer mit Chiasma hüten. Charisma verdreht den Kopf. Besonders den Kopf der Masse, die auf Suggestion, so schreibt uns Hitler in seinem Buch, viel sensibler reagiert als eine Einzelperson. „Die Masse tritt als ganz neues Wesen in Erscheinung und zeigt Merkmale, welche die einzelnen Personen nicht besitzen“ (nach Kurt Tepperwein).
In den KZs, so in Auschwitz und Bergen – Belsen, stellt sich uns das Credo der Mitleidlosigkeit Nietzsches dann in Reinkultur dar. Darwin hatte gelehrt, dass in der Natur der Starke sich durchsetzt und das Schwache stirbt bzw. sterben „muss“. J. G. Herder schreibt: „Die niedern Kräfte gehen in feinere Formen des Lebens über… Unter allen Tieren ist das Geschöpf der feinsten Organe, der Mensch, der größte aller Mörder… Durch tausend Tode kam er dem langsamen Ersterben vor und beförderte den Keim der blühenden Kraft zu höheren Organen (Quelle: Ideen zur Philosophie).“ Man hatte zu Nietzsches Zeiten noch nicht überall erkannt, dass man die Mitleidlosigkeit in der Natur nicht auf den Menschen übertragen darf. So wurde das Böse durch eine verrückte „wissenschaftliche“ Ideologie salonfähig und pervertiert in eine „höhere Form des Guten“. Edith Eucken-Erdsiek schreibt darüber in „Sie prägten unser Jahrhundert“, Herder. Heute gibt es die humangenetischen Beratungsstellen, die uns die Möglichkeit geben, im Sinne Darwins eine Schwangerschaft früh zu unterbrechen, wenn ein Kind wirklich schwer geschädigt sein wird und viel Leid auszuhalten haben wird. Das ist etwas ganz anderes als Rassenpflege. Doch auch die Denker Fichte („Deutscher Geist“), Machiavelli und Hegel (Skrupellosigkeit der Macht), Schopenhauer, Wagner, Le Bon, Gobineau, Houston Steward Chamberlain, Ernst Jünger, Sorel bis hin zu Karl Marx werden als Ahnherren der nationalistischen Ideologie genannt (Eucken-Erdsiek). Einseitige und sehr gefährliche Gedanken werden in der politischen Praxis in Verantwortungslosigkeit verselbständigt. Politiker, also oft Schauspieler, leiten den Übergang von der Ideologie zur Verwirklichung ein.
Irgendwo waren also Männer wie Nietzsche die geistigen Väter Hitlers und seiner KZs. Wo war aber Hitlers geistige Mutter? Dort wo Kirche das KZ Hölle bzw. Folter als ethische Glanzleistungen predigt, Bischof Schneider sogar in seinem Buch ein ewiges Feuer-KZ seines „Gottes“ ankündigt, da ist Kirche die Mutter der KZs und die Mutter der Errichter dieser KZs. Diese Kenntnis ist leider noch nicht überall angekommen. Meine Kirche macht Folter über Sintflut, Gomorrha, Fegefeuer und Hölle mehr als salonfähig. Die mit Folterandrohung produzierten Kindheitsängste werden zu (allerdings tief verdrängten) Erwachsenenängsten, besonders wenn, wie im Fall Hitlers, das Kind früh elterliche massive Gewalt erlebt. Hitlers Vater soll das Kind täglich massiv geschlagen haben, den Willen des Kindes aber nicht gebrochen, sondern damit verstärkt haben. Der Vater erzeugte zusammen mit der katholischen Religion Hitlers Minderwertigkeitskomplex, den Hitler später als sein eigener Psychotherapeut über Größenwahn psychotherapierte. Adolf Hitler wurde religiös und gewalttätig erzogen. Nach der Schule ging er nicht nach Hause, da ihn dort regelmäßig Schläge erwarteten, so seine Schwestern. Durch die Schläge des Vaters mag sein Unbewusstes sich zweifelsfrei zu den 50% der Erdbevölkerung gehörend gefühlt haben, die eben nicht in den ewigen Himmel, sondern woanders hinkommen: In einen Verbrennungs-„Ofen“ (nach Matthäus, Neues Testament) vom Typ Auschwitz. Der Intellekt von Kleinkindern kann leider die einzelnen Glieder des Über-Ich, als da sind Eltern, Gott, Priester und Lehrer, noch nicht auseinander halten. Fürs Kind ist das alles eins. Wenn Vater schlägt oder der Religionslehrer, so ist das, als wenn Gott schlägt. Schuld und Sünde wird eins. Die Legislative (Gott) und die Exekutive (Erzieher) werden eins, wenn Menschen, was die Regel ist, sich die Gesetze und Strafen ihres Gottes nur ausdenken.
Eine perverse Religion wird immer „perverse“ Menschen und durch Verteufelung kindlicher normaler Sexualität sexuelle „Perversionen“ produzieren
(Beispiele Pädosexualität, Hierophilie).
Zur Zeit Freuds und Jungs war der Begriff sexuelle Perversion noch wertneutral. Wir ersetzen ihn heute durch die Parasexualität, also die nicht normale Sexualität, bis auch dieser Begriff wieder eine negativ besetzte Wertung darstellen wird. Es gibt in Germany immerhin 250.000 männliche Pädophilie-Orientierte.
Das Höllenpredigen der Kirchen wird aber leider heute als Kavaliersdelikt angesehen – wenn überhaupt. Auch von Juden. Aber auch das ist Angst. Man will in dem „Gott“ meiner Kirche auch weiterhin einen Kavalier sehen dürfen, einerlei, wie er sich benimmt. Der Kavalier foltert zwar als sein eigener, ihm „wesensgleicher“ Sohn mittels Feuer, und besonders gern auch nichtgläubige Juden, die Bibel-Jesus „Teufelskinder“ nennt (Joh. 8,44), aber das gehe schon völlig in Ordnung. Bloß keinen Streit mit diesem Jesus anfangen. Bloß nicht in seine Hölle, die nach Ermittlungen des Vatikan schon heute in Hochbetrieb ist. Ich habe die verantwortlichen Bibel-Verlage aufgrund der Textstelle Joh.8,44 , die Hitler so beeindruckte, dass er Schilder mit dem Inhalt von Joh.8,44 in den KZs aufstellen ließ, wegen Volksverhetzung angezeigt. Warum tat nur ich das? Die ersten und größten Pogrome in der Hitlerzeit fanden an den Palmsonntagen statt. Die Geistlichkeit ließ da morgens von der Kanzel oft keinen Zweifel, wer angeblich Jesus kreuzigte: „Die Juden“. Man ließ keinen Zweifel, wie „Gott“ über „die Juden“ dachte und was er „gedachte“, in Ewigkeit mit ihnen anzustellen. Gebraten und zerkocht würden sie werden. Was meinte die Staatsanwaltschaft zu meiner Anzeige? Die Textstelle, in Fachkreisen völlig zutreffend als Antisemitismus bezeichnet, sei „im Rahmen der Religionsfreiheit“ selbst in Postnazi-Deutschland erlaubt. Unter dem „Deckmantel Religion“ scheint hier nahezu alles erlaubt. Eine 1-jährige Ausnahme seit dem Jahr 2010: Sexueller Kindesmissbrauch, der vor dem Altar stattfindet. Da wurde mal kurzzeitig auch eine Staatsanwaltschaft aktiv. Jetzt regelt aber die Kirche diese Straftaten wieder selbst. Meine Kirche will die Textstelle Joh. 8,44 nicht aus der Bibel entfernen. Lieber lässt man Jesus den ersten Nazi sein, als ihn vor irgendwelchen Bibelautoren zu retten.
Ähnliche Angst wie vor „Gott“ gab es unter Hitler: Wer „Heil Hitler“ rief, konnte gemütlich zuhause bleiben, wer nicht, so das Beispiel meines Großvaters, kam in die Folterkeller der Gestapo. Hitler erfüllte also, wenn Sie so wollen, alle Kriterien eines gängigen Gottes oder Halbgottes. Er wurde in der Tat ver-göttert, in einen Gott „ver“-wandelt. Er versprach Hungernden Heil und die deutsche Weltherrschaft – und drohte mit Folter. Das sind normalerweise die simplen Tricks von „Göttern“, oder besser: Die Taschenspielertricks von Pseudo-Göttern bzw. ihren Erfindern. Götter können Hunger nicht stillen. In der Liebe zu potentiell die eigene folternden Wesen, seien sie nun göttlich oder nicht, steckt das Stockholm Syndrom. Man stellt sich am besten gut mit ihnen. So wird der Täter des ersten Holocausts an Juden, der Gott der Bibel bzw. Jahwe, geliebt. Gefürchtet und geliebt.
Zur Schuldfrage. Bei Nietzsche will ich keine Schuld annehmen. Seine Geburt als Pfarrerssohn, seine frühen Halluzinationen (mit 24 Jahren!) und seine finale Schizophrenie über 12 Jahre erweisen ihn einmal mehr als Kranken. 3 von 4 Kindern von Geistlichen sind psychisch krank!
Bezüglich Hitlers Schuldfähigkeit schwimmen wir alle etwas, da sie nicht gerichtlich untersucht werden konnte. Ich gebe die Frage zunächst an die EKD Hannover weiter, also an meine Kirche. Wird sie Hitler von Schuld freisprechen und als ursächlich wirkende Kirche Hitlers „Schuld“ übernehmen? Falls jemand dem Kind Hitler mit einer ewigen Hölle Angst machte (und jemand wird es getan haben), und sich daraus, aus dieser Bedrohung heraus, eine Anomie nach E. Durkheim entwickelte, ist Hitlers persönliche Schuld fraglich bzw. relativiert.
Durch massive Angstmacherei oder psychische Folter, z. B. klerikale Höllenandrohung, kann man jeden Menschen verrückt und in Bezug auf von ihm ausgeübte Gewalt unberechenbar machen.
Wie ein Hund wird, ob lieb oder nicht, hängt von der Art des frühtierischen Umgangs mit ihm ab: Er kann lieb werden oder aus Hass oder Angst heraus aggressiv oder depressiv-autistisch, also fremd- oder außenaggressiv. Der Mensch kann durch religiöse Einflussnahme, durch religiöse Angst, lieb werden oder aggressiv. Wird er aggressiv, kann er in einer „endogenen“ Depression autoaggressiv und später psychotisch (schizophren/autistisch) werden. Oder seine Aggression kann sich hasserfüllt in einer Fremdaggression nach außen wenden. Beide Krankheiten kommen der Gesellschaft teuer: Der autoaggressive Masochist muss, und das oft lebenslang, in die psychiatrische Klinik einziehen, der fremdaggressive Sadist kommt in die Strafvollzugsanstalt oder treibt die Welt in einen später für alle unverständlichen Krieg, den alle teuer bezahlen müssen.
Der bereits erwähnte Chefarzt Manfred Lütz (Buch: „Irre. Wir behandeln die Falschen“) legt sich bei Hitler aber fest: Er sei nicht krank gewesen. Aber hier ist bei ihm der Wunsch der Vater des Gedankens. Normal sei es nicht, einen Völkermord zu betreiben (Seite 1). Auf Seite 2 dann: „Hitler war normal“. Ja was denn nun? Das Dogma eines nicht kranken Hitlers wurde aus verschiedenen Gründen aufgebaut und haltlos verteidigt. Lütz meint: Ein kranker Hitler sei ihm zu banal. Es banalisiere das „Entsetzliche der historischen Katastrophe“. Man kann aber nicht etwas für banal erklären, weil es einem zu banal erscheint, und so Hannah Ahrend widerlegen. Die jüdische Seite wollte nach 1945 nicht, dass ein Kranker Auschwitz betrieben hatte, und die Deutschen konnten nicht damit umgehen, einem perversen Sadisten hinterhergelaufen zu sein. Gibt es einen perversen Verbrecher, wenn Perversität krankhaft ist? Gibt es eine Verrücktheit, die ein Verbrechertum ausschließt? Gibt es Verbrechen ohne Verbrecher? Ich glaube schon. Ich halte die Menschheit in großen Teilen für verrückt und für nicht zurechnungsfähig. Wie sonst kann sie offensichtliche Verbrecher, wie den Bibelgott mit seiner Sintflut, anbeten?Die letztendliche Frage ist: Hatte der Delinquent eine reale Chance, das Verbrecherische seiner Tat einzusehen? Nicht jeder Perverse ist zurechnungsfähig und damit schuldfähig.
Pervers wie Hitler wird man, wenn als Kind Perverses mit einem geschah.
Ich denke da z.B. an eine elterliche Folterankündigung oder Androhung von ewiger Folter in einer Kirche. Derartige Drohungen ist übrigens keine Historie oder Lappalie, als die es die Bevölkerung so überaus gern einstuft. Dem Chef der EKD, Präses Nikolaus Schneider, brachte sie meine Strafanzeige wegen Bedrohung mit Feuer ein (siehe unter Musteranzeigen). Lütz spricht dann auch bezugnehmend auf die Hitlerzeit von „normalem Wahnsinn“. Es sei aber ein Wahnsinn, für den Hitler aber verantwortlich zeichne. So etwas gibt es aber nicht. Wahnsinn ist und bleibt Wahnsinn. Ein Wahnsinniger ist krank, weil er einem Wahn unterliegt. Ein Wahn ist eine Trugwahrnehmung von Wirklichkeitscharakter. Man kann nichts für einen, für seinen Wahn. Als Herdentier neigt der Mensch einfach dazu, individuell das zu tun, was seine Herde macht. Den Formationsflug von Staren betreiben Individuen. Die schlichte Frage ergibt sich auch: Kann man Millionen Juden vergasen, ohne verrückt zu sein? Ich (als Unverrückter) hätte es nicht gemacht.
Der jüdische Darsteller Oliver Polak legt sich dagegen fest: Hitler war krank. „Ein krankes Schwein“, sagt Polak. Letzteres stimmt natürlich nicht, denn Wildschweine vergasen keine Hausschweine, wie überhaupt Tiere ja, insgesamt und historisch betrachtet, humaner miteinander umgehen als Menschen es untereinander tun. Natürlich kann Hitler aber auch psychiatrisch voll für sein Tun verantwortlich gewesen sein, besonders für seinen ersten Mord, den an seiner Nichte (siehe bei „Hitlers erster Mord“, Google.de: http://criticomblog.wordpress.com/2012/03/30/hitlers-erster-mord/). Doch eine junge Frau, Hitlers Nichte, in die Gebärmutter zu schießen, das klingt auch nicht gerade gesund. Auch hier, beim ersten Mord, bewirkt die Angst vor der Hölle Schreckliches: Dem Gott der Bibel ist es bekanntlich einerlei, ob jemand einen oder 5 Millionen Morde begeht. Die Strafe, nämlich ewige Feuerstrafe, ist identisch. Das wusste Hitler. Es mag ihm sein millionenfaches Morden „leicht“ gemacht haben – zu leicht. Das kommt davon, wenn eine Religion ethisches Verhalten über grauenhafte Strafen (statt über Einsichten) durchdrücken will, und wenn man als verrückter „Gott“ nur schwarz und weiß kennt: Himmel oder Hölle, Paradies oder Ewigkeits-KZ.
Hirnforscher machen neuerdings die Entdeckung, wie wenig Spielraum ein Individuum wirklich hat, eine Straftat nicht zu begehen Lütz zitiert hier als Beispiel Gerhard Roth. Brauchen wir also einen „Führer“-schein für unsere politischen Führer, den nur diejenigen erhalten, die in Tests genügend Mitgefühl etc. aufbringen, um nicht irre Kriege anzuzetteln und KZs zu errichten? Skrupellosigkeit kann, und solche Fälle sind bekannt, durch einen Hirntumor entstehen. Oder durch Gendefekte, die die Produktion des Enzyms MAOA vermindern. Auch durch den Hirnforscher Michael Gazzaniga wurde herausgestellt, dass menschliche Handlungen einem Determinismus unterliegen können und so das „Ich“ nicht in Handlungen eingreifen kann (sog. Ich-Illusion). Man beginnt also erst jetzt die Frage wirklich und wissenschaftlich anzugehen, was Schuld überhaupt ist bzw. wo sie beginnt bzw. aufhört. Das hat forensische Konsequenzen.
Der Mensch ist ein Angstwesen ohne jedes Beispiel,
wobei beides „krank“ oder krank machend ist: Das Empfinden und das Verdrängen von Angst oder Mitleid. Siehe dazu auch in den Kapiteln Das Mensch-Syndrom und Das Hitler Phänomen. Ich muss hier übrigens Hitler nicht in Schutz nehmen. Ich habe keine Aktien an ihm. Dieses Kapitel dient dem Verständnis der Entstehung terroristischer Naturen und ihrer Systeme. Nur so lassen sich Wiederholungen vermeiden. Sentimental muss und darf ich hier ja wohl nicht sein. Auch bin ich kein Antisemit, selbst wenn ich äußere, dass ich den Holocaust der Israeliten an den Kanaanitern nicht gut finde. Damals befahl übrigens angeblich Jahwe persönlich den Juden diese Endlösung, bei der auch laut Bibel alle Babys getötet werden mussten. Nun, wer hier der Bibel glaubt, wird selig. Göttern und Bibeln soll man nichts glauben, sonst wird man leicht an Menschen schuldig. Hitler hatte auch einem Gott, dessen Sohn und seiner Kirche geglaubt, die alle meinen bzw. meinten, Juden seien Teufelskinder. Die Folgen waren fatal. Über Gewalt und Delinquenzentstehung habe ich auf der folgenden Seite geschrieben: http://www.frank-sacco.de/die-kostenfreien-bücher-hier-online/das-sacco-syndrom/gewalt-und-jugendkriminalität/
Die Schuld der Kirche an den Nazigräuel wird durch ihr noch heutiges Festhalten an der Bibel („Gottes Wort“) ins Immense gesteigert. In Joh. 8,44, ich sprach es schon an, nennt Bibel – Jesus die Juden heute noch „Söhne des Teufels“. Dieser als „Teufelskindschaft der Juden“ bekannte kirchliche Antisemitismus sei den Kirchen nach der „Religions- und Meinungsfreiheit erlaubt“, schreibt mir eine Staatsanwaltschaft auf meine Strafanzeige hin. Ich fuhr in das KZ Bergen – Belsen und sprach mit Verwaltungsleuten. Würde ich vor dem dortigen KZ den Inhalt von Joh. 8,44 äußern, würde man, so die Verwaltung, die Polizei Bergen rufen. Es irrt sich also die Staatsanwaltschaft. Religionsfreiheit ist in der BRD keine Freiheit zur Rassendiskriminierung. Seit Weimar, und das haben Staatsanwälte noch nicht verinnerlicht, haben sich die Kirchen an die bestehenden Staatsgesetze zu halten. Auch lässt die Bibel keine Zweifel aufkommen:
Ungläubige Juden brennen nach Bibel-Jesus, eben weil sie Jesus nicht als Gottessohn anerkennen, sowieso in seiner ewigen Hölle. Da kennt der fälschlicherweise als so „sündenfrei“ geschilderte Verbrecher „Bibel-Jesus“ kein Pardon. Mein Leser H. schreibt mir zu diesem Thema:
„Der Status quo der christlichen Lehre und Deiner Kirche hat sich bis heute noch nicht geändert. Die Kleriker verkünden weiterhin lautstark in Johannes 15,6:
„Wer nicht in mir bleibt, der wird weggeworfen wie eine Rebe und verdorrt, und man sammelt sie und wirft sie ins Feuer und sie müssen brennen“. Aber das ist der angekündigte Holocaust der christlichen Kirche und der betrifft gegenwärtig alle Atheisten, Agnostiker, ca. 14 Millionen Juden, 1.6 Milliarden Muslime, 400 Millionen Buddhisten, ca. 900 Millionen Hindu, unzählig Anders- und Ungläubige und alle unzählig viele seit ca. 2000 Jahren Verstorbenen Nichtchristen.“ Zitat Ende.
Der Bibelspruch im Pflegeheim 2014 zum Karfreitag: Also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit die, die an ihn glauben, gerettet, die aber, die nicht an ihn glauben, verdammt werden. „Liebe Juden, lasst euch also schnell taufen, ein Verrückter ist hinter euch her“, so möchte man den ewig Verfolgten heute zurufen.
Die Einstellung „Gottes und seiner Kirche“ war Hitler auf seinem Weg der Judenvernichtung bewusst, da er als heranwachsender Katholik durch die Gehirnwäsche Kindergottesdienst gegangen war. Das „Gottesurteil“ über die Juden, das Gottes-KZ Hölle, zog Hitler nur einige Jahre vor. Das klingt nicht nur grausam, es ist grausam. Immer schon hat meine Kirche Judenmission favorisiert und Juden gedroht. Wer als Jude nicht zum Christentum übertrete, komme in Jesu ewige Brennkammern, in den „Ofen“, wie Matthäus das Lebendkrematorium seines Gottes benennt.
Derartige heutige Mission ist verbotene schwere Nötigung mit Folterandrohung.
Die Antwort der Staatsanwaltschaft: Das sei Religion. Das sei daher erlaubt.
Natürlich ist es nicht erlaubt. Die „Religionsfreiheit“ ist durch das bestehende deutsche Gesetz seit Weimar immerhin soweit beschränkt, dass solche Auswüchse nicht mehr sein dürfen. Die hiesige Religionsfreiheit beinhaltet auch die Freiheit, ohne Angst Atheist zu sein.
Nach 1945 empfand man das selbstverständlich zunächst als peinlich, Juden, die einem KZ gerade entkommen waren, mit einem zweiten, dann aber ewigen und weitaus schlimmeren „Jesus“-KZ zu drohen. Den Schneid hatte man nicht. Heute macht man sie wieder, diese unerhörte und ekelige Mission an Bürgern mosaischen Glaubens. Man geht dabei aber geschickt vor und lässt derartige Umerziehung in finanziellem Eigennutz von zum Christentum konvertierten Juden erledigen. So bleibe man, so hofft man, wenigstens halbwegs sauber. Helmut Schmidt schreibt zu derartiger Mission nur Negatives. Jeder solle an seinen Kindheitsgott weiter glauben dürfen – ohne Angst.
Hitler wusste sich, und so stand es in seinem Gesangbuch, so steht es in der Bibel, wie jede staatliche „Obrigkeit“, von Gott eingesetzt. So steht es auch noch heute in meinem evangelischen Gesangbuch – und zwar im Augsburger Bekenntnis und im Lutherschen Katechismus. Die Kirchen gaukelten Hitler zu allem Überfluss ihre und Gottes volle Zustimmung zu seinem Tun vor und dankten von nahezu jeder Kanzel Gott – auch und gerade nach dem Attentat 1944 wortreich für die wundersame und wunderbare Errettung des Führers. Das Buch „Gott segne den Führer“, Druffel Verlag, sollte man gelesen haben. Im kirchlichen Amtsblatt, unterschieben vom Landesbischof Marahrens der Landeskirche Hannover, lesen wir zum 21.Juli 1944:
„Dank für die gnädige Errettung des Führers. Tief erschüttert von den heutigen Nachrichten über das auf den Führer verübte Attentat ordnen wir hierdurch an, soweit es nicht bereits am Sonntag, dem 23. Juli, geschehen ist, am Sonntag, dem 30. Juli, im Kirchengebet der Gemeinde etwa in folgender Form gedacht wird: „Heiliger barmherziger Gott! Von Grund unseres Herzens danken wir Dir, dass Du unserem Führer bei dem verbrecherischen Anschlag Leben und Gesundheit bewahrt und ihn unserem Volke in einer Stunde höchster Gefahr erhalten hast. In Deine Hände befehlen wir ihn. Nimm ihn in Deinen gnädigen Schutz. Sei und bleibe Du sein starker Helfer und Retter….“
So machten die Kirchen alle verrückt, auch die, die noch nicht verrückt waren – auch die Dichter (s.u.). Denn es war nicht etwa ein Gott, sondern ein Zufall, der Hitler beim Attentat rettete. Der stand so weit gebeugt über dem Kartentisch, dass dieser durch seine Stabilität eine tödliche Verletzung verhinderte. Die Bombe lag unter dem Tisch. So platzte ihm nur das Trommelfell. Auf Hitlers Trommelfell hatte der Gott meiner Kirche also nicht so aufgepasst, wie auf den Rest des Führers. Auch einem Gott passieren kleine Fehler, möchte man ausrufen. Gerhard Schuhmann dichtet das Stück „Führer und Gefolgschaft“, das Hitler als „Gesandten Gottes“ ausweist oder ausweisen soll. Hier ein Auszug:
„Die keine Rettung, die kein Heil mehr ahnten
Die wussten: dieser wird die Schmach beenden.
Vergrämte Einsame, zerfahrene Banden
Verwuchsen zu marschierenden Verbänden.
Und deren tote Herzen nicht mehr brannten,
Die flammten nun von unerhörten Bränden.
Sie ehrten in ihm den von Gott Gesandten.
Da kommen doch die Tränen nur so gelaufen. Bei so viel in gottesdienstlicher Hypnose vermitteltem Glauben, Hitler sei von Gott persönlich gesandt und Gott selbst habe ihn beim Attentat beschützt, wird Hitler das letztlich selbst geglaubt haben. Sein Gott war für ihn und damit für Auschwitz – so mag Hitler gedacht haben. Schließlich hatten „die Juden“ seinen Gott umgebracht und gerufen: „Die Strafe dafür komme über uns Juden“, so läßt das Märchenbuch Bibel die Juden rufen. Dabei wird man in den Kirchen 1944 schon ziemlich alles über die Endlösung und Hitlers Auschwitz gewusst haben, denn etliche der Mörder gingen zur Beichte. Der Vatikan nahm trotz Wissens Abstand davon, Hitler zu exkommunizieren. Er arbeitete ja „in Jesu Sinn“ antisemitisch. Und der „Gott“ meiner Kirche wusste als Allwissender auch alles und alles sogar ganz genau. Er hielt es aber nicht für notwendig, als „Allmächtiger“ in den KZs einzuschreiten. An einer Rettung der Insassen von Auschwitz oder an einem Ende ihrer Foltern war dieser Gott dem Anschein nach nicht wirklich interessiert. Der allmächtige Gott der EKD, den es so, wie ich meine, nicht gibt, unterließ Hilfestellung in Angesicht eines millionenfachen Mordes. Dieses offensichliche Verbrechen muss ihm erst jemand nachmachen. Das Gottesbild meiner Kirche ist also an Auschwitz spurlos vorbeigegangen. Dieser „Gott“ hat in Auschwitz nichts gelernt.
Selbstverständlich muss eine Gesellschaft durch Kirche erkrankte Gewalttäter, und das Beispiel des Kreuzritters Breivic zeigt es uns, so isolieren, dass sie keinen Schaden mehr anrichten können. Kreuzritter wird man übrigens, weil Kreuzritter, so der unfehlbare Papst Innozenz III., sogleich nach ihren Morden ins Paradies (und nicht in die Hölle) kommen. Die Schuldfrage wird somit zunächst einmal sekundär. Ich meine aber, wer wie Breivic 70 Norweger, meist Kinder, skrupellos tötet und sich hinterher in vollem Wissen um die Bestrafung freiwillig stellt, der kann nicht ganz gesund sein. Wer keine Skrupel hat, hat der nicht mindestens eine Schraube locker? Selbiges gilt für diejenigen, die Millionen Moslemkinder skrupellos schlachten (die Kreuzfahrer), alle Kanaaniter samt Babys umbringen (die Juden), Millionen Juden skrupellos vergasen (Hitler und Helfer), oder eine Feuerhölle in Ewigkeit vorhalten (der Gott und der Jesus der EKD). Alle die sind von psychischer Gesundheit ein ganzes Stück weit entfernt und sollten sich, soweit sie noch frei herumlaufen, umgehend stationär einweisen lassen.
Die „religiöse Überhöhung des Krieges gehört zu den Todsünden der Kirche“, so Eduard Kopp, Diplom-Theologe bei „chrismon“ in Ausgabe 7/2014. Kopp: Mit religiös gefärbter Opferideologie wurde während der Reichsparteitage „mit hohem liturgischem Aufwand die Selbstaufgabe des Individuums“ praktiziert – wie schon beim ersten Weltkrieg. „Einen Opfermythos pflegten Staat und Kirche in einer verheerenden Allianz.“ Der Kieler Theologieprofessor Erich Schräder auf einer christlichen Studentenkonferenz: „Diese vaterländische Pflicht ist für den Christen Gottesdienst und Christusdienst.“ Man dachte so: Das Opfer des eigenen Lebens und das Umbringen möglichst vieler Feinde erlöste den Gott am Koppelschloss mitführenden SS-Mann analog dem Kreuzritter von der ewigen Folter-Hölle seines Schöpfers. Auch der 12-jährige Selbstmordattentäter im Café Tel Aviv denkt tiefenpsychologisch an Höllenvermeidung – und nicht, wie fälschlich-oberflächlich angenommen, an mannigfaltige Entjungferungen im Himmel. Er weiß: Mit der Jungfräulichkeit ist es schneller vorbei als mit einer Ewigkeit im Kochtopf oder in der Pfanne (Kafka schreibt über seine Angst vorm Gebraten werden).
Skrupellos habe Himmler die Juden millionenfach umgebracht, steht am 27.1.2014 in der „Die Welt“. Mitleid habe er nur mit sich selbst gekannt. Wer aber solcherart skrupellos ist, wem also nach der Definition des Begriffes Bedenken und Gewissensbisse bei seinem Tun fehlen, der ist psychiatrisch und damit auch juristisch im Einzelfall unschuldig. Er sieht das Böse seines Tuns nicht. Ist jemand skrupellos, ist die Schuld zunächst auch immer bei den Menschen oder den Institutionen zu suchen, die bei den Skrupellosen Skrupellosigkeit bewirkten. Skrupellosigkeit setzt Gewissenlosigkeit voraus, besetzt aber oft nur Teile der Persönlichkeit. Die ist dann eine „multiple“: Man spricht von einer multiplen Persönlichkeit. Der Schlächter Nero soll sehr liebevoll im Umgang mit seinem Lieblingshuhn umgegangen, Hitler nett zu Eva Braun und blonden Kindern gewesen sein. Während Opern von Wagner schossen dem Führer Tränen der Rührung in die Augen. Auch Tora-Jahwe ist eine multiple Persönlichkeit. Wer ihn liebt, wird geliebt und kommt in sein Paradies, wer ihn nicht liebt, wie ich, in seine Hölle. Der Monotheismus ist insofern Vielgötterei, als dass sich der „Eine Gott“ in viele oder mindestens zwei Götter aufspaltet, die gut und verbrecherisch böse sind. Die so viel besungene unendliche Gnade vieler Götter gibt es nur auf dem Papier. Als Projektionen von bösen Menschen haben beinahe alle Vollgötter so ihre Kochtöpfe und Großküchen, in denen sie nach Herzenslust foltern können – und mit Zustimmung der Gläubigen foltern dürfen. Der gemeine Mensch ist gemein und will Rache.
Ich glaube, Skrupellosigkeit entsteht in der Regel durch massive Angst, die das Individuum in der Eigenanamnese erlebte bzw. erleiden musste. In der Prävention und Reduktion solcher Angst sehe ich die Aufgabe der heutigen Gesellschaft, wobei die größte Angst, die vor der ewigen Hölle also, von den Kirchen ausgeht. Das Fazit: Kirche produziert Skrupellosigkeit, die nach dem Neuen Universallexikon Lingen eine „Neurose“ darstellen kann.
Hat die Kirche Hitler produziert?
Ist sie über verschiedene Mechanismen Schuld an Hitler? Entstehen solche Menschen ekklesiogen?
Immerhin „wusste“ sich Hitler von Gott eingesetzt. Das brachte man dem Kind Hitler bei:
Römer Kapitel 13: „Jedermann sei untertan der Obrigkeit, die Gewalt über ihn hat. Denn es ist keine Obrigkeit ohne von Gott. Wo aber Obrigkeit ist, ist die von Gott verordnet.“ Ich forderte von meiner Kirche, diesen Passus in der Bibel mit einer Anmerkung zu versehen, dass dem nicht so ist. Ich bekam keine Antwort.
Dem Gewissen Himmlers erschien es banal, Millionen zu vergasen. Was für ihn banal war bzw. ihm banal erschien, ist für uns unfassbar grausam. Hannah Ahrend hat ja so treffend die Banalität des Bösen beschrieben, etwas Banales also, das nicht für jeden banal ist. Gott sei Dank nicht. Das Böse ansich, also die Folter bzw. das Erleiden von Folter ist nicht banal. Ahrend meinte, die Anwendung und die Akzeptanz des Bösen durch den Menschen sei banal. So lassen es viele Gläubige durchgehen, dass ihren Kindern vom Klerus ein hitleroider Gott vorgesetzt wird, der Täter der Sintflut oder sein Sohn, der Hobbykoch in Ewigkeit.
Für die Götter (Gott und Jesus), die meine Kirche zeichnet, ist ihr KZ Hölle banal.
Sie haben keine Gewissensbisse, dort jemanden, der sie nicht liebt oder wenigstens anerkennt, mit Feuer zu foltern. Das mit dem Feuer schreibt uns auch Bischof N. Schneider. Schneiders „Gott“ ist skrupellos. Wenn Sie so wollen: Dieser „Gott“ ist ein Himmler im Himmel. Nomen est Omen. Wir sollten uns von diesem Gottesbild, das in den Wüsten am östlichen Mittelmeer ersonnen wurde, allerschnellstens verabschieden. Dieses Gottesbild tut nur, und das ist seit der Europäischen Aufklärung Basiswissen, den Geldbeuteln der Kirchen wirklich gut, niemals aber unseren wehrlosen Kindern und ihren Krankenkassen. Dieses Gottesbild tut auch meinem Gott, der Liebe, nicht gut.
Wer jetzt von meinen Lesern glaubt, ich würde Blasphemie betreiben, indem ich Gott mit Himmler vergleiche, dem sei Folgendes entgegnet: Es ist Blasphemie meiner Kirche, Gott unseren wehrlosen Kindern eindeutig als grausamer zu schildern als Himmler und Hitler zusammen. Ich sehe es nur als meine Christen-Pflicht an, auf diese Blasphemie hinzuweisen (der Chef der EKD, Bischof Bedford – Strohm, sagt uns im Jahr 2016, wer Gewalt mit dem „Willen Gottes“ gleichsetze, sei ein Gotteslästerer). Wer aber in Deutschland auf ein Übel hinweist, wie ich, der gilt schnell als übler, als der das Übel Verursachende. Das ist schade – aber ich halte es aus. Gott-Kritik gilt auch bei den durch Joh. 8,44 betroffenen Juden in aller Regel als Tabu. Sie zeigen die verantwortlichen Bibelverlage nicht an. Der Antisemitismus eines Bibel-Jesus scheint sie nicht wirklich aufzuregen. Doch auch das ist Angst. Gottangst.
Die Angst ist einfach zu groß, die Gottangst.
Dieter Graumann, Vorsitzender des Zentralrates der Juden, meint, wir heutigen Deutschen hätten zwar nicht die Schuld an Auschwitz, aber „die Verantwortung“ daran. Das ist nicht korrekt. Ich übernehme keinerlei Verantwortung da, wo ich nicht verantwortlich und damit schuldig bin. Tötet jemand außerhalb von Notwehr in Verantwortung, ist er schuldig bzw. „sündig“. Tötet ein Meteorit beim Einschlag in ein Kinderheim Kinder, so ist er unschuldig und begeht keine Sünde. Sehr Kranke sind Meteoriten gleichzusetzen und schuldunfähig, da sie in ihrer „Verantwortungslosigkeit“ nicht zur Verantwortung zu ziehen sind. Wo nichts ist, kann nichts sein.
In der jüdisch geleiteten Springer-Zeitung „Die Welt“ liest man am 31.3.2014 die Schlagzeile: „Einmal Land der Täter, immer Land der Täter“, allerdings mit einem Fragezeichen versehen. Ob sich Juden mit einer derartigen Einstellung und mit einem derartigen Fragezeichen einen Gefallen tun, glaube ich nicht. Zu schnell wird jemand so, und das ist wissenschaftlich anerkannt, wie das Vorurteil ihn darstellt. Auch die massive Häufung der Artikel über Nazigräuel in der „Die Welt“ sollte man, so mein Eindruck, lieber etwas zurückfahren. Sie sollen, verbunden mit einer eingeredeten Verantwortung von uns Nachgeborenen, ein schlechtes Gewissen bei uns Heutigen herbeiführen. Das ist ein zweifelhaft guter Schachzug, und wir fragen uns nach dem Motiv dieses Vorgehens.
Der Schachzug identifiziert alle nach 1945 geborenen „Deutschen“ als Mittäter an Auschwitz und Deutschland als Täterland, als Immer-Täterland bzw. als Immer – Naziland. Falls Graumann das nicht beabsichtigte, möge er mir im Blog schreiben. Zu behaupten, die deutsche Rasse sei alles in allem übler als eine andere, ist das nicht Rassismus, und damit, weil jeder Rassismus antisemitisch ist, Antisemitismus? Im Artikel „Als die Mörder noch unter uns waren“ wird in der Die Welt vom 6.5.2014 gesprochen von „Verbrechen und Völkermord“, „die von 17 Millionen Deutschen in der Wehrmacht, von 700.000 in SS und Waffen-SS, von 4 Millionen SA Angehörigen und von 8,5 Millionen NSDAP-Mitgliedern begangen worden waren“. Das sind mehr Mörder als Gemordete. So eine auf Mord getrimmte Rasse, eine mit so blonden Haaren, kann nichts taugen. „Vererbt“, so lesen wir in der Die Welt, soll das deutsche Nazitum auch auf uns, auch auf mich sein, zwar nicht unbedingt „genetisch“, so doch irgendwie traditionell tradiert. Es wird zudem oft der Eindruck erweckt, alle Deutschen hätten zur Tatzeit etwas von den Gaskammern gewusst. Ich habe aber in 60 Jahren nie gelesen, dass alle deutschen Juden bei ihrer Deportation bereits von den Kammern wussten. Hätten sie sonst Deutschland nicht rechtzeitig verlassen? Wann war die Reichskristallnacht? Vom 8. auf den 9. November 1938. Danach wussten nahezu alle, Hitler war für Juden gefährlich. Aber wie gefährlich? Mein Großvater warnte seinen Kollegen Julius Blumenfeld mit den Worten: „Hitler meint es ernst“. Blumenfeld aber, wohlhabend, schickte nur seine Familie auf Reisen. Er blieb. So blieb er in Auschwitz. Die meisten dort wussten wohl erst, dass es Gaskammern gab, als aus den Duschköpfen in der vermeintlichen „Sauna“ das Zyklon B austrat. Selbst diejenigen, die lange Zeit in Auschwitz Gefangenen werden überrascht gewesen sein: „Gas!“
Nehmen wir nur einmal den Mai 2014: Alan Posener schreibt in der „Die Welt“ im Mai 2014 über Nazi-Enkel. Die neue Deutsche Literatur (von Sabine Bode) ermögliche es „Babyboomern und deren Kindern“, sich im „fetten Deutschland“ als Opfer zu fühlen: Es werde die große Tragödie des 20. Jahrhunderts „trivialisiert, banalisiert, instrumentalisiert, pervertiert.“ Man könne „gar nicht so viel fressen, wie man kotzen möchte“, meint Posener. Nun, leicht machen es einzelne Juden einem nicht, heute normaler Deutscher und irgendwo naturgemäß auch Enkel eines Großvaters zu sein. Cosima Lutz beurteilt in der „Die Welt“ vom 31.5.2014 ein Buch von Helmut Schümann über das Deutschlandbild im Ausland und gibt eine Zusammenfassung: Das Buch gebe „nicht viel mehr her als die Feststellung, dass es Arschlöcher eben überall gibt“. Danke sehr. Am selben Tag schreibt Fritz J. Raddatz über die neue deutsche Literatur. Sie sei ein „Verdrängungsmassaker“. Dass nicht verdrängt werden kann, dafür sorgt die Springerpresse in ihrer bekannten täglichen Dominanz als größtes Europäisches Verlagshaus. Für die beklagten Verdrängungsversuche ist sie dann mitverantwortlich, wenn sie ebenso intelligent wie subtil Gaskammerschuld Unschuldigen zuschreibt. Im Juni meldet sich ein Vertreter der „jüngeren Generation“, der 33-jährige Journalist Til Biermann in der „Die Welt“ zu Wort: Wenn man hier Amerikanern Kulturlosigkeit vorwerfe (gedacht wird hier wohl an Guantanamo oder einzelne Sätze Peter Scholl-Latours), dem helfe vielleicht „eine kleine Gedächtnisstütze“: „Wer sechs Millionen Juden umgebracht hat, der müsste wissen, was wahre Kulturlosigkeit ist.“ Kulturlosigkeit sei also dann gegeben, wenn man 6 Millionen Juden umgebracht habe. Nun, „man“ bringt in Deutschland nicht Juden um. Es gab Täter mit einem Namen, die Juden töteten. Man erkennt aber die Absicht: Amerikakritik, Kritik am Unterstützer Israels, ist Deutschen ebenso verboten wie Israelkritik, da „man“ 6 Millionen Juden umgebracht hat. Hier wird Gaskammerschuld (intellektuell und juristisch dem Anschein nach durchaus sauber) mit einer illegalen Gießkanne im heutigen Deutschland verteilt. Man will ein Land in dieser Welt, das sich so schuldig fühlt, dass es im Falle eines Scheiterns Israels im Nahen Osten als Rückzugsland zur Verfügung steht.
Ich würde mir als Antisemit vorkommen, nicht auf die überharte Israel-Politik hinzuweisen. Immerhin, unberechtigte Schuldzuweisung ist eines der probatesten Mittel, Demut zu erzeugen. Das sehen wir an unser aller angeblichen Schuld am Foltermord Jesu. Dieser krankmachende, auch aus politischem Kalkül entstandene Gedanke, konnte sich immerhin 2000 Jahre halten. Es ist ja gerade die Intellektualität, die wir am jüdischen Volk bzw. und genauer, an seinen Dichtern, Künstlern und Denkern so schätzen. Mit einiger Vorsicht sollte man dann aber als Jude diese Intellektualität, wenn sie einem dann gegeben ist, benutzen, wenn es um die ethisch zweifelhafte Verschaffung eines Vorteiles geht. Es sind nur Einzelne, die so vorgehen, aber wie leicht und wie schnell heißt es wieder „Der Jude“, wie es auch schon heute bei einzelnen Juden heißt: „Der Deutsche“ oder Immer-Naziland, Immer-Täterland Deutschland. Hier zeichnet sich in der Springerpresse über die Jahre ein antideutscher Rassismus ab, der wegen der dahinter stehenden Schuldzuschreibung kaum kritisierbar ist, ohne dass man als Antisemit gilt. Doch ich habe keine Probleme damit, als ein solcher zu gelten. Mir reicht zu wissen, wer ich bin.
Etliche mir Bekannte bestellten die „Die Welt “ ab, als man nach seinem Statement „Der Islam gehört zu Deutschland“ begann, den Bundespräsidenten Christian Wulff scheibchenweise aufgrund von „Bagatellen“ zu demontieren. Über diese Scheibchen lachte man im Ausland. Man lachte über die Messlatte einer typisch deutschen Korrektheit, die man anderswo bei Politikern nicht anzulegen gewohnt ist. Dass seine Ehefrau aus dem Rotlichtmilieu Hannovers stammt, nahm ich der Springer-Bildzeitung allerdings nicht ab. Bettina Wulff sieht einfach nicht nach einer Nutte aus. Warum sagte man bei der Bildzeitung nicht offen, man wolle Wulff nicht, weil er den Feinden Israels so freundlich die Hand reichte? Oder wollte man tatsächlich nicht einen Präsidenten, der, offensichtlich übermüdet, in einem Flugzeug einen zugleich freien und bequemeren Sitz annimmt? Erst wenn die Deutsche Entrüstung über einen vermeintlichen Fehler des Präsidenten abgeklungen war, kam der nächste „Skandal“ in die Zeitung. Wenn man so will, eine journalistische Meisterleistung.
Keine Meisterleistung der Presse ist es, dass sie bezüglich der Feiern zum Lutherjahr so seltsam still ist, war doch Luther die Leitfigur Hitlers und führender Nazis bezüglich seiner antisemitischen Einstellung. Der Reformator war der Vater der Reichskristallnacht. Näheres dazu siehe in meinem Artikel über den Reformator, der keiner war. Dieser Artikel folgt gleich im Anschluss. Läst die jüdische Presse Luther in Ruhe, da man mit Jahwe als Gott so sehr angreifbar ist? Mit meiner Einschätzung Luthers bin ich nicht alleine. Ein Internetbekannter schreibt zu Luther: „Dann brach sein Hass durch und er wendete sich gegen das, was er vorher erreichen wollte. Er wendete sich den Fürsten zu und kroch zu ihrer Obrigkeit. Er hetzte gegen alles und jeden – außer den Fürsten. Denen versprach er den Eintritt ins Paradies, indem sie möglichst viele Bauern abschlachten. Für die Juden hat er nur noch Sprüche von Schweinen, Schweineärschen und Kopf in Schweinearsch stecken übrig. Frauen waren nur als Gebärmaschine für ihn nützlich. Was er über Ketzer, Hexen usw. schrieb, sind Worte, die ich nicht mal in die Hand nehme.“
Es hat seinen Grund, warum wir Hitler nicht feiern. Und so hat es auch Gründe, Luther nicht zu feiern. Wir müssen in Ehrung von 6 Millionen toten Juden aus dem Luther- Feierjahr 2017 ein Trauerjahr machen. Doch Schirmherrin Bischöfin Käßmann antwortet mir nicht auf meine Bedenken. Das ist bedenklich.
Eine deutsche (heutige) wirkliche Verantwortung sehe ich speziell und nur darin, Folter und Unmenschlichkeit in jeder Form entgegenzutreten, selbst wenn die derartige Folter Planenden oder Ausführenden Götter sind. Diese Verantwortung ist aber auch eine allgemeine und damit auch eine jüdische. Auch das gläubige Judentum sollte von der Anbetung eines Gottes Abstand nehmen, der den ersten Holocaust an ihnen, nämlich die Sintflut hinlegte, und der damit als Erster einen Holocaust legitimierte. Diese meine Meinung hatte ich schon vor Jahren Frau Knobloch dargelegt, damals Zentralratsvorsitzende – und keine Antwort erhalten. Warum antwortete sie nicht? Es kann also geschehen, dass ein Jude am Vormittag auf einer Demo beklagt, die Deutschen hätten jemanden verehrt, der an ihnen ein Massenmörder war, und nachmittags in der Synagoge den Massenmörder Jahwe anbetet und „liebt“. Wie ist dies aber möglich? Nun, diesem Juden wurde als Kleinkind insofern Gewalt angetan, als dass ihm ein Gottesbild vermittelt wurde, ein Jahwe, der angebetet und geliebt werden muss, selbst wenn er sich wie ein Hitler oder, wie im Falle der Sintflut, schlimmer als Hitler aufführt. Sonst wird dieser Herr böse. Böse bis hin zur ewigen Höllenstrafe. Und die stellt nach Bischof N. Schneider Feuerstrafe dar. Diese Lehre, ob nun Synagogen- oder Kirchenlehre, wird Kleinkindern in Hypnose (Suggestion) vermittelt und landet als dauerhaftes Engramm und in der Regel für immer unkritisierbar auf der Festplatte Großhirn. Das Gehirn wird dauerhaft verrückt gemacht. Jesus mag dies alles gewusst haben und sagte laut Bibel:
„Herr, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun.“
Seinen Umgang mit der Gewalt, wie beschrieben, verdrängt der Mensch. Er weiß sozusagen „nicht, was er tut“. In so manchem Bibelwort steckt auch ein Stück Wahrheit. Pogrome werden von den Tätern oft jenseits ihrer Emotionen und wie mechanisiert ausgeführt. Die Hinzurichtenden werden nicht mehr als Menschen gesehen und erlebt. Sie werden als eine Art Insekten wahrgenommen und auch so behandelt und tituliert. Rachegefühle werden hier mit Billigung der „Obrigkeit“ ausgelebt, Gefühle, die mittels Propaganda von dieser Obrigkeit erzeugt und gefördert wurden. Gerd Lüdemann sieht in dem Genozid der Juden an den Kanaanitern eher ein Ritual als eine überlegte Gewalttat aus Wut oder Mordlust. Man führte einen „Gottesbefehl“ aus. Alle Kinder des Feindes wurden auf „Befehl Jahwes“ getötet. Tatsächlich verlässt einen innerhalb von Kirchen- oder Synagogenmauern der Verstand, da man hypnotisiert, beglückt und gleichzeitig terrorisiert wird. Alle terroristischen Systeme funktionieren gleich, indem sie mit der Dreifaltigkeit Zuckerbrot, Peitsche und Suggestion agieren. Menschen, die durch die Gehirnwäsche solcher Systeme gingen, wissen vor Angst und erlerntem Irrsinn nicht mehr, was sie tun. Sie sind daher nur begrenzt schuldfähig. Das Böse auszuführen, ist also in der Tat oft oder meist banal. Ein Jude, der den Täter der Sintflut und Sodoms anbetet, tut Entsetzliches, er tut entsetzlich Banales. Ich sah in Paderborn eine Mutter. Sie betete im Dom am Margaretenaltar einen ‚“Jesus“ an, der sich gerade Menschen (Juden?) in einem überdimensionalen Kochtopf kocht. Diese Anbeterei ist ebenso entsetzlich und ebenso banal wie das Anbeten Thora-Jahwes, des Täters des Holocausts Sintflut. Thora-Jahwe war es auch, der den Holocaust an den Kanaanitern befahl. Für mich und das Paderborner Kind war der Jesus am Kochtopf jedoch nicht banal, da wir beide die „Realität“ wahrnahmen und sie nicht verdrängten. Wann können Realisten wie Kinder oder Frank Sacco endlich in ihre Kirchen gehen, ohne dass ihnen darin übel wird, ohne dass sie kotzen müssen? Welche Gnade sei für Sünder jedes nicht in Ewigkeit brennende Körperteil, so Autor Deppe vom Betanien-Verlag (Partner katholische Kirche).
Grausames wird so banal, weil es Verdrängung bei der Mehrheit der Menschen gibt.
Hätte Hitler tote jüdische Kinder eigenhändig aus den Gaskammern ziehen müssen, wäre er vielleicht entsetzter über sein Tun gewesen als beim Tätigen einer einfachen Unterschrift, die den Tod von Millionen besiegelt haben mag. In den Nürnberger Prozessen wurde die Verdrängung vielen Tätern entrissen. Sie erkannten ihre Schuld und brachen zusammen. Und sie brachten sich dann auch einmal vor Scham und Schuldgefühlen um, bevor die Alliierten es taten. Psychologisch gesehen ist der „moderne Mensch“ übrigens gar nicht existent. Er hat das Steinzeitniveau noch nicht verlassen. Es wird noch Jahrtausende dauern, bis er tatsächlich Mensch wird in dem Sinn, dass ihm Humanität und Verurteilung von Barbarei eine natürliche Selbstverständlichkeit auf allen Ebenen wird. Kulturell gesehen, wenn man Kultur als rigorose Abkehr von Bestialität definiert, hat er den Status des Neandertalers noch nicht verlassen. Umso wichtiger sind regelnde staatliche Gesetze und Sanktionen, die Umerziehung in Form von Bewusstmachen beinhalten, wie wir es von der sog. Entnazifizierung her kennen. Wer religiös ist, an einen hitleroiden Gott glaubt, ihn anbetet und glaubt, ihn zu lieben, der muss erst enthypnotisiert werden. So etwas geht in der Therapieform EAT innerhalb weniger Minuten. Dann ist der Kopf wieder klar. Sie könnten mich nun fragen, liebe Leser, ob alle, die den Täter eines Holocausts anbeten, ob nun ein menschliches Wesen oder einen hitleroiden Gott, Nazis im engeren bzw. strafrechtlichen Sinn sind. Nun, wohl erst, wenn der Kopf klar ist, erst wenn man weiß, was man tut, und erst wenn die Angst weg ist, wegen Nichtmitmachens und Nichtanbeterei in die Folter zu kommen. Erst dann ist man ein Verbrecher in eigener Verantwortung. Erst die freie Entscheidung zu einem Verbrechen macht einen zum Verbrecher. Ich glaube, es ist seine (irgendwo berechtigte) Angst, die den Menschen verrückt nach Gewalt und Rache macht. Im 18. Jahrhundert räderte man noch den Menschen. Die Knochen wurden ihm gebrochen, damit man den Verurteilten in ein Rad „flechten“ konnte. Tagelang lebte er und tagelang wurde er als Gefolterter ausgestellt (Quelle Die Welt, 14. 5. 2014, S. 20). Der Homo sapiens ist halt eine Fehlgeburt der Natur und seine Existenzberechtigung ist zweifelhaft bzw. nicht gegeben. Ein „Geschöpf“ ist er m. E. nicht. Seine Grausamkeit spricht sehr gegen eine Schöpfung. Das lehrte schon Schopenhauer. In Neu-Guinea aß (bzw. ißt) man mit Selbstverständlichkeit Feinde aus dem Nachbarort. Damit die Gefangenen nicht weglaufen können, durchtrennt man ihnen die Sehnen. Bei Hunger greift man dann zu. Man tötet stückchenweise. Jemand, der den Menschen erschaffen hätte, wäre ein höchst unmoralischer Verbrecher und für dieses sein Verbrechen verantwortlich.
So wie die deutschen Kirchen, Synagogen und andere „Gottes“-häuser heute sind, sind sie, indem sie Terror zu höchster Ethik erheben, Aufzuchtstationen von Menschen wie Hitler und Menschen, die als verrückt gemachte Untertanen gewalttätige Herrscher verehren. Als ich im Jahr 2009 die Führung der EKD wegen ihrer Verherrlichung des Holocausts Sintflut anzeigte, schrieb mir die Staatsanwaltschaft Hannover, das sei völlig unverdächtig und in Deutschland „sozialadäquat“. Ein Holocaust werde halt von der Bevölkerung gebilligt und für gut geheißen. Doch auch wenn die Gesellschaft das tut, es in kirchlicher Hypnose tut, ist es noch lange nicht gesetzeskonform. Es steht § 131 StGB entgegen, der uns die Verherrlichung und Verharmlosung von Gewalt verbietet. In ihrer jetzigen Form gehören Kirchen und Synagogen mitsamt ihren Schriften daher verboten. Und sie wissen das, denn sie haben die besten Juristen Deutschlands unter Vertrag.
Ich mache hier und jetzt ein Nürnberg für die beiden Götter Thora-Jahwe und Bibel-Gott auf und spreche auch gleich den Schuldspruch: Ich erkläre sie der Massenmorde während der Sintflut und in Sodom und Gomorrha für schuldig. Im konventionellen Juden-Christentum soll es damit jetzt schlechter möglich sein, diese Götter weiterhin anzubeten. Den Schuldspruch über den vermeintlichen Terroristen Jesus, der einen Feuersee (Apokalypse) plane und eine ewige Hölle bereits unterhält, diesen Schuldspruch hat der deutsche Staat schon gesprochen: Nach meiner Anzeige, Jesus von Nazareth plane diese verrückten Dinge, hat die Staatsanwaltschaft Freiburg i. Br. Jesus für tot erklärt bzw. für nicht „existent“.
Sie rettet damit die Würde Jesu,
der überhaupt nicht mit einer Kirche einverstanden wäre, die ihn posthum zu einer abscheulichen Hitlerfigur macht, einer Figur nicht an der Gaskammer, aber am Kochtopf. Ich lasse Jesus aber als Symbol für Menschlichkeit (und nur der Menschlichkeit) im Kapitel Religion nach Auschwitz wieder auferstehen. Es ist eine „christliche“ Religion, die jedoch ohne jede Gewalt auskommt.
Jesus ist nun kein Mensch mehr und auch kein Gott. Er ist aber zu einem Symbol geworden.
Zu einem der vielen globalen Symbole für Mitmenschlichkeit.
Christ-sein bedeutet nicht mehr, an Christus zu glauben, sondern Humanität zu leben.
Ich nenne ihn Jesus II. in klarer Abgrenzung zum Jesus der Bibel.
Banal ist der Mensch in seiner grausamen Tat – oder in seiner grausamen Ignoranz und Toleranz von Gewalt. Was hinter der Banalität steht, ist allerdings keineswegs banal: Die Angst des Menschen ist nicht banal. Seine Angst vor Folter und vorm Verrecken. Diese Angst muss reduziert werden, sonst bleibt es beim banalen Töten und Foltern. Sonst wird die Psychiatrie weiterhin behaupten, ein Jesus am Kochtopf sei in seiner unfassbaren Perversion für die Psyche von Kinder banaler als das Anschauen von Pornographie und man könne „sicher ausschließen“, dass ein Kochtopf-Jesus Kinder erkranken lassen könne, selbst wenn die Mutter äußere, Gott werde das Kind strafen (so geschehen während meiner Vorladung vor der Ärztekammer Niedersachsen am 17.11.2009). Die Deutsche Bischofskonferenz schreibt mir, es sei noch „nirgends“, also auch nicht von irgendeinem Psychiater „valide belegt“, dass eine Androhung oder Ankündigung göttlicher Feuerfolter überhaupt jemanden krank machen könne. Das spricht nicht gerade für die heutige Psychiatrie, die gerade die schlimmste Folterandrohung, die Androhung ewiger Folter also, für völlig ungefährlich hält. Es spricht dafür, dass das Vorurteil der Bevölkerung, Psychiater seien krank, keines ist. Doch auch die Bevölkerung ist in diesem Sinn krank, wenn sie ihren Geistlichen jede Freiheit erlaubt. Dieses Erlauben beweist ihre orthodoxe und völlig demütige Gläubigkeit. Würde jemand anderes als ihre Kirche oder ihr Gott ihren Kindern Feuer androhen, würde die Bevölkerung Anzeige erstatten. Immerhin haben sich die Staatsanwälte ja erst im Jahr 2010 den Zugang zu den Vorfällen in den Knabenschlafzimmern der Kirche erkämpft, wo vorher die Kirche selbst diese Vorgänge in der Regel untersuchte und verurteilte – im Grunde aber verharmloste oder vertuschte und den Straftäter in Richtung nächstes Kinderschlafzimmer versetzte, also von Ettal nach Regensburg.
Im Umgang mit meiner Kirche sehe ich nach diesem Kapitel für ihre Mitglieder nur zwei Möglichkeiten: Mutig ebenso die sofortige Abschaffung des Höllen- und Fegefeuer-dogmas zu verlangen, wie auch die Verbreitung der bekannten Gruselgeschichten über Gott – oder auszutreten. Im Status quo erzeugt meine Kirche weiterhin angstkranke Fundamentalisten vom Schlage Nietzsches und Hitlers. Je größer die Angst, die vermittelt wird, und Höllenangst ist nach Karl Jaspers die größte Angst des Menschen, je größer der resultierende Wahnsinn der auf diese Weise produzierten, und wie wir feststellten, möglicherweise „unschuldigen“ Fundamentalisten und Extremisten, Menschen, von denen Jesus sagt, sie wüssten nicht, was sie tun, und seien daher schuldunfähig. Die Gräber in und um Auschwitz wurden, wenn man so will, von den Kirchen mit ausgehoben.
Auch füllt meine Kirche, was die bei ihr angestellten Psychiater nicht wahr haben wollen, mit ihrer Ankündigung ewiger Feuerfolter die geschlossenen Psychiatrien und die überfüllten Wartezimmer der Nervenärzte. Aus eigener Höllenangst heraus gilt bei der Psychiatrie das Thema Religion als Tabu oder „unfein“. Diese Angst ist es auch, die die Psychiatrie immer wieder vor Rätsel stellt. Beispiele: Homosexualität und Pädophilie. Diese Formen von Sexualität bzw. Zuneigung sind in den meisten Fällen Folgen einer perversen Religion, indem diese unschuldigen Kindern in fundamentalistischer Art und Weise Kochtopfstrafen wegen harmloser frühkindlicher Sexualität mit gegengeschlechtlichen Kindern androht, indem sie bewirkt, dass diese und auch die spätere normale Sexualität verteufelt und verhöllt werden. Die Liebe zu Lackstiefeln und getragener gegengeschlechtlicher Unterwäsche ist nur beim Menschen normal. Sie kommt im Tierreich sonst nicht vor, wo Sex auch irgendwo der Fortpflanzung dient. Denn nur der Mensch hat Religion und Kathedralen. Er hat sie, weil er sie wegen seiner Angst zu seinem Schutz brauchte und braucht. Pervertiert wurde diese einsehbare, verständliche Schutz-Religion durch ihre „Hüter“, die sie in egoistischem Eigennutz zu Gebilden schrecklicher Angst machten. Und was machen unsere Psychiater mit und aus dieser zugegeben tief verdrängten Angst?
Man überweist in der Psychiatrie kirchenproduzierte Höllenangst-Kranke zur verursachenden Kirche. Das ist ein unglaublicher Skandal. Sehen Sie dazu mehr in folgendem Link.
Dort stellt man folgende Fehl-Diagnose: „Vom Teufel besessen“ und betreibt mitten in Deutschland munter Exorzismus. „Aus juristischen Gründen“, denn man ist ja nicht dumm, nimmt man dazu 3 Psychoanalytiker mit ins Boot, macht sie, wenn Sie so wollen, indem man sie gut bezahlt, finanziell abhängig, und schaut dann gemeinsam zu viert: Nur psychisch krank, oder gar vom Teufel besessen (Quelle: Die Welt, 12.5.14, S. 23)? Dann kann sich kein Hausarzt später beschweren, wenn im Rahmen der Teufelsaustreibung sein Patient stirbt, so wie z. B. 1976 die arme Anneliese Michel. Gegen die geballte Kraft von 3 getauften katholischen Psychoanalytikern kommt kein Staatsanwalt an, so krank meine Kollegen auch sein können oder sein dürften. Doch man staune: Es würden auch häufig Psychologen als „Berater“ hinzugezogen, also unsere nichtärztlichen Seelenprofis. Mein Misstrauen in die Psychiatrie sei Wahn, meinte eine Psychiaterin (Amtsärztin) zu mir, allerdings in Kenntnis der Kunstfehler ihrer Fachgruppe. Kritik möchte man halt nicht und gute Ratschläge schon gar nicht. Das ist der Unterschied zur Inneren Medizin. Wir Internisten sind dankbar für jeden Tipp. Die über Jahre geltende Lehrmeinung, man müsse auch alte Diabetiker auf einen HbA1 von 6,5 einstellen, kostete auch Hunderten das Leben. Aber Diabetologen erwiesen sich als lernfähig.
Man gibt als Psychiatrie lieber den Eltern die Schuld an psychischen Erkrankungen ihrer Kinder, weil sie mit einem Klaps auf den Po drohen, als den Kirchen, die als größter Arbeitgeber der Psychiatrie Kindern (!) die Möglichkeit ewiger Folter durch Jesus ankündigen. Der Klaps auf den Po sei schlimmer. Bezüglich der Hölle und der Apokalypse wissen wir wissen seit März 2014 durch die Staatsanwaltschaft Freiburg i. Br.: Dieser Jesus ist gar nicht existent. Die Kirche droht also mit einem definitiv Toten. Sie droht somit in eigener Täterschaft mit Fegefeuer, Hölle und Kochtopf, Dingen also, die sie sich ausgedacht haben. Den Nürnberger Prozess Jahwe und Jesus zu machen, das mag didaktisch sinnvoll sein. Aber in Realiter sind beide nur fiktive Geschöpfe von Rabbinern und Priestern. Ihnen, den Geistlichen muss eigentlich der Prozess gemacht werden. Sie sind die eigentlich Schuldigen an der Katastrophe Würzburg – und an unzähligen anderen Katastrophen. Vielleicht – wenn nicht sogar sicher – auch an der Katastrophe Hitler.
Ich frage mich, warum kein Psychiater oder Psychologe die Kirchen Würzburgs anzeigte – sondern ein Internist. Für das Ehepaar Kirche / Psychiatrie fehlt mir inzwischen jegliche tiefere Nachsicht. Nachdem ich der Psychiatrie (DGPPN) im Jahr 2009 mein Unverständnis mitteilte, begann eine illegale Verfolgungsaktion gegen mich und meine Familie. Mein Brief kritischen Inhaltes wurde meiner Ärztekammer zugespielt, die erst seine Kenntnis zugab, dann wieder leugnete. Die Kopflosigkeit, die Heftigkeit und die Illegalität der Beteiligten spricht allerdings eine eindeutige Sprache und ist für mich ein Beweis, dass meine Analyse über diese Ehe exakt zutrifft. Mein Brief hatte den Titel: „Psychoanalyse der Kirchen und der Psychiatrie“. Nun ja, wer lässt sich schon gerne unfreiwillig psychoanalysieren? Psychiater bestimmt nicht. Aber wenn jemand auf dem Gebiet Religion autistoid verstummt ist, klingt das nicht gerade nach psychischer Gesundheit. Sie erweist sich auch für meine Patienten als ungesund, diese Stummheit der „sprechenden“ Medizin. Der Doktorarbeit von Frau L. I. Hofmann, Uni Oldenburg, entnehmen wir, dass deutsche Psychiater ebenso konservativ gläubig sind wie ihre amerikanischen Kollegen. Auch das erklärt uns Vieles.
Je mehr ich in Hitlers Buch „Mein Kampf“ lese, umso mehr habe ich bei ihm den Eindruck eines kalten Rechners. Solche Rechner, solche menschlichen Rechenmaschinen, sind natürlich auch irgendwo krank. Nur einen Feind dürfe man als Diktator der Bevölkerung vorsetzen, so der Taktiker Hitler. Mit zwei Feinden komme der Normalmensch schon nicht zurecht. Vielleicht aus Kalkül entschied sich Hitler hier für den Feind „Der Jude“. Ich traue Hitler alles zu. Auch, dass er, ohne der Judenhasser zu sein, den er vorgab, das Feindbild Jude nur zu dem Zweck aufbaute, seine Macht auszubauen und an den jüdischen Besitz und damit die Weltherrschaft zu kommen. Schließlich war Hitlers bester Freund Maurice, mit dem er auch sexuell verbunden war, jüdischer Abstammung. Maurice baute später, nachdem man sich auf erotischem Sektor kurzfristig entzweit hatte, die NSDAP auf. Wer Jude war, entschied im Einzelfall also Hitler – und nicht eine Rassenzugehörigkeit. Judenhass verlor seine eigenständige Bedeutung für die Regierenden, so Eucken-Erdsiek: „Hitler entdeckte jetzt, dass er die Juden brauchte. Wenn man den Juden nicht hätte, müsste man ihn erfinden. Denn man braucht nicht nur ein Haßidol, um Massen zu erobern. Man braucht auch ein Objekt für die Verfolgung, für die Grausamkeit, weil es ohne Verfolgung, ohne Grausamkeit keinen Aufstieg gibt von Macht zu mehr Macht, zu schrankenloser Macht…. Misshandelt den Juden, und ihr dürft überhaupt misshandeln. „Tötet den Juden, und ihr dürft überhaupt töten“, so das Zitat aus dem Buch „Sie prägten unser Jahrhundert“. Die Menschenquälerei in Auschwitz wurde umgedichtet in „Abwehr“, „schwere Arbeit“ mit „stählerner Härte“ und die Ausrottung in „Endlösung der Judenfrage“, was mehr nach Erlösung als nach dem ursprünglichen Schädlingsbekämpfungsmittel Zyklon B klingt.
Der Führer der Deutschen war übrigens perfekt in der Mobilisierung der Massen. Er war perfekt in der Erzeugung von Hass. Eine Gabe zum Schauspieler baute er noch vor einem Spiegel weiter aus. Seine Schuldfähigkeit kann nicht mehr ermittelt werden. Für Untersuchungen und Experimente steht er nicht mehr zur Verfügung.
Unbedingt muss man sein Buch „Mein Kampf“ gelesen haben. Es ist unverantwortlich und ein Vergehen an der Menschlichkeit, dass man uns dieses Zeugnis der Unmenschlichkeit vorenthält, weil man uns nicht zutraut, damit kritisch umzugehen. Wir modernen Deutschen sind gegen jedes KZ. Auch gegen das Feuer-KZ, das die Bibelschreiber Gott und Jesus unterschoben, das meine EKD unseren beiden Göttern unterschiebt. Hat uns doch der Jude Adorno gelehrt:
„Nie mehr KZ“.
Doch wenden wir uns dem Antisemitismus zu. Ist er wirklich, wie Analytiker meinen, eine Projektion eigener schlechter Eigenschaften in einen anderen Menschen, einen Juden? Oder steckt viel mehr dahinter? Steckt eine Politik dahinter? Und was und wer ist überhaupt ein Terrorist?
Die Frage stellt sich, warum überhaupt Antisemitismus, warum wurde er, wie Hitler formuliert, „gebraucht“. Er diente zu allen Zeiten einem Ablenkungsmanöver.
Der Klerus im Mittelalter predigte, die Pest sei keine göttliche Strafe für die Christen. Die Juden, die „Mörder Christi“, hätten Brunnen vergiftet. Freispruch für Gott. So wurden Juden zum Sündenbock bei der Pest, die eigentlich ein kleines Ding namens Pasteurella pestis ausgelöst hatte. Freispruch für die Juden.
Übrigens war Jesus wegen eines Umsturzversuches nach römischem Recht und zu damaliger Zeit eben rechtmäßig zum Tode verurteilt. Er hatte sich zum König der Juden ernannt, ohne eine rechtsgültige Unterschrift seines Vaters vorweisen zu können. Die Kreuzigung nahmen römische Soldaten und nicht etwa Juden vor. Freispruch für die Juden. Jesu endgültiges Versterben wurde amtlich und schriftlich bescheinigt, was man bezüglich seiner Auferstehung nicht sagen kann.
Der um 1850 aufkommende hiesige Monopolkapitalismus brauchte außerdeutsche Märkte zu seiner Expansion. Da Investitionen (Kapital, Fabriken, Immobilien) im Ausland immer ein hohes Risiko darstellen, musste man das Ausland zum Inland machen. Das ging damals nur mit Gewalt. Heute hat der europäische Sozialkapitalismus der EU eine so hohe Attraktivität, dass europäische Oststaaten sich ihm nahezu friedlich anschließen (DDR, Ukraine). Zur Durchführung eines Krieges benötigte man damals den motivierten kleinen Mann, den bis zur Selbstaufgabe motivierten Soldaten. Diesen potentiell willigen Soldaten in spe beutete man jedoch gerade in den eigenen Fabrikhallen und Bergwerken am Rhein aus. Die Großindustrie brauchte im Interesse einer Ablenkung von der eigenen „Sünde“ einen Sündenbock und fand bzw. erfand ihn „im Juden“. 1891 hatten die Konzerne der deutschen Schwerindustrie, deutsche Bankenmanager und Carl Peters (Kolonialherr in Deutsch-Ostafrika) in Kooperation den ekelhaften antisemitischen „Alldeutschen Verband“ ins Leben gerufen. Die Idee dazu kam vom Krupp-Direktor Alfred Hugenberg. Der Verband hing einem imperialistischen Nationalismus an. Er griff Nietzsches Theorie des Herrenmenschen und die These der angeblich absolut notwendigen Mitleidlosigkeit gegenüber allem Schwachen auf. Sozialdarwinismus nannte man die Übertragung des von Darwin entdeckten Phänomens der Durchsetzung des Starken in der Natur auf den Menschen. Sein Erfinder war leider ein Kranker: Nietzsche.
Doch die kleinen Leute, die in Armut gehaltenen deutschen Arbeiter, konnten durch Ideologien einer Expansion Deutschlands auf Europa durch Herrenmenschen nicht wirklich zu solchen Verrücktheiten motiviert werden, denn die war nur durch einen langen verlustreichen Krieg herzustellen. Auch wusste man als „Herrenmensch Deutscher Arbeiter“: Man hatte teilweise nur mit Mühe Schreiben und Rechnen gelernt. So konstruierten Regierung und Kapital einen inneren Feind, den „deutschen Juden“, und einen äußeren, das „internationale Judentum“. Der Angriffskrieg nach innen wie nach außen wurde zu einer großangelegten „Verteidigungsaktion“ umpolitisiert. Verteidigen macht sich immer gut, selbst wenn man Deutschland „am Hindukusch verteidigen“ muss. Auch musste man irgendwelche gequälten Volksdeutsche im Ausland „retten“, analog der vor kurzer Zeit deutschen Soldaten in Aussicht gestellten „Rettung“ muslemischer Mädchen vor der Beschneidung (siehe dort). Deutsche Verlage hatten zu Beginn des Afghanistankrieges einen echten Beschneidungs-Boom im Programm. Moral, Rettung, Verteidigung und der Wille des lieben Gottes, das sind seit ewigen Zeiten die Systeme, einem friedvollen Volk einen Krieg schmackhaft zu machen. Ekel und Hass müssen erzeugt werden. Die genannten Systeme stehen aber in krassem Gegensatz zu den allseits bekannten wirklichen Kriegsmotiven (Land, Einfluss, Macht, Kapitalerhöhung, Öl).
Ein imperialistischer Antisemitismus entstand auf dem Boden einer verrückten Rassenkunde. Man berief sich da u. a. auf Joseph Arthur Graf Gobineau, der im Buch „Die Ungleichheit der Menschenrassen“ zur Mitte des 19. Jahrhunderts in Frankreich „Wert“ und „Minderwert“ eines Menschen in Bezug zur Rasse setzte, Reinrassigkeit zum Ideal erhob und friedliche Vermischung von Völkern „Bastardisierung“ nannte.
Überhaupt soll man weder menschliche Individuen noch Rassen „werten“, selbst wenn sie anders oder in den Augen vieler gar kriminell sind. Selbst Gott wird beim Jüngsten Gericht da seine Schwierigkeiten haben und (deutsche?) Psychiater hinzuziehen wollen. Das deutsche Großkapital suggerierte den Besitzenden die Idee einer deutschen Weltherrschaft und dem Arbeiter mit massivem Aufwand ein Judentum, vor dem man tatsächlich „nach Aktenlage“ nur Angst bekommen konnte. Der Volkszorn war, nachdem man mit viel Investition eine rassistische Propagandamaschinerie installiert hatte, mit Erfolg umgelenkt. Und dem Gekreuzigten und seinem Vater hatte man, so meinte man als hypnotisierter lutherischer Kirchgänger, auch noch gleich einen Gefallen getan. Der liebe Gott, so lehrt uns Luther, sei ja auch gegen die Juden und plane, sie als Ungläubige ewig zu braten oder einer sonstigen Hitzebehandlung zuzuführen. Auschwitz war für Juden, glaubt man Luther, nur ein kleiner Vorgeschmack auf die Ewigkeit.
Distanzieren wir uns also schnell von dem Verbrecher Luther, dem Vater der Reichskristallnacht, bevor wir ihn 2017 hochleben lassen müssen. Wir feiern ja Hitler auch nicht mehr.
Man suchte in der DAP händeringend einen Redner und fand ihn in Hitler, der in Massenhypnose belesen und dafür wie geschaffen war. Eine Massenhypnose kreiert einen neuen Menschen, der sich vom vorbestehenden Individuum wesentlich unterscheidet. Der Verstand wird eingemottet, ob man nun in einer politischen Massenveranstaltung oder in einer gefüllten Kirche sitzt. Über die Manipulation von Massen steht übrigens nahezu alles in Hitlers „Mein Kampf“.
Dem Deutschen Kapital war das Aufkommen des Sozialismus natürlich ein Dorn im Auge. Immerhin wählten um die Jahrhundertwende plötzlich ein Drittel der Deutschen sozial bzw. „kommunistisch“. Die Taktik war wiederum einfach und „genial“. Der das Kapital bedrohende Bolschewismus Russlands wurde mit dem gerade geschürten Judenhass verkoppelt. Karl Marks war „Gott sei Dank“ Jude und seine Soziallehre wurde als Trick des Judentums hingestellt, „dem Juden“ die Weltherrschaft zu ermöglichen. Man bot dem einfachen Mann einen neuen, nun „wirklichen“ Sozialismus an, den judenfreien National-sozialismus. Und der funktionierte zuerst reibungslos. Mit viel Geld (vom Kapital und von der Enteignung der Juden) gab es plötzlich Arbeit für alle statt Armut für alle. Hitler musste als Genie und Retter Deutschlands gelten. Doch der nationale Sozialismus war nur ein Trick des Kapitals, den exakt geplanten (!) Expansionskrieg vorzubereiten. Es ist kein wirklicher Sozialismus, Armen Geld und Arbeit zu geben, um sie für eigene Zwecke zu manipulieren. War Hitler nur eine Marionette des Monopolkapitalismus? Wir wissen es nicht. Wir wissen nur, dass sich Schauspieler besonders gut als Politiker eignen, wenn ihnen jemand sagt und schreibt, was sie sagen müssen. Sie können Gefühle wie Hass und Ekel zeigen, eine Funktion, die Angela Merkel nicht aufweist.
Jedenfalls stellten Günther Quandt und einige weitere Großunternehmer der NSDAP im Hotel Kaiserhof 25 Million Reichsmark Prämie in Aussicht, wenn man einen Linksputsch unternahm. Geld hatte man wie Heu und man hoffte, man würde im Krieg Flugzeuge und Panzer an die Regierung verkaufen können. Wenn man schon Bomber-Jets baut, hofft man doch auf Absatz und Verschleiß dieser Großspielzeuge. Quandts Ehefrau Magda war adoptiert. Ihr Stiefvater war Jude und in der Jugend trug sie den Davidstern um den Hals. Mit ihrem jüdischen Freund Victor Chaim wollte sie, so heißt es, eventuell nach Palästina auswandern. Nach der Scheidung von Quandt machte ihr, da sie schön war, der Multimillionär und Neffe des amerikanischen Präsidenten Herbert Hoover gleich einen Antrag. Aber sie nahm Goebbels zum Mann, damals Gauleiter der NSDAP in Berlin. Die Ehe war nicht besonders. Goebbels trauerte einem wohl sexuellen Verhältnis mit einer Jüdin zu sehr nach (Quelle: Wikipedia) und hatte auch sonst Frauen ganz gern.
Magda Quandt wurde zur Quasi-Frau von Hitler und vertrat das Reich nach außen als seine „First Lady“. Ob sexuell etwas mit Magda lief, weiß man nicht. Wir wollen es nicht hoffen. Privat schien man in der NSDAP nichts gegen Juden zu haben. Dass man andererseits „Die Juden“ als Feindbild und Geldquelle brauchte, stand auf einem ganz anderen Blatt. Das war halt Politik.
Das perverse Ziel dieser Politik war, die Ostgebiete zu besetzen und von Russen und Juden aus dem einfachen Grund frei zu machen, um es schön ruhig in den neuen Gebieten zu haben. Die verbliebenen Russen sollten höchstens bis 500 rechnen können und nur 4 Jahre in die Schule gehen dürfen. Man wollte sie als Sklaven in kleinen Städten abseits der Herrenmenschen halten und zur Not umbringen. Hitler beim Tischgespräch im Führerhauptquartier: „Im Falle einer Revolution brauchen wir dann nur ein paar Bomben zu werden auf die betreffenden Städte, und die Sache ist erledigt.“ Feindfreier Herrschaftsraum hieß diese ebenso „geniale“ wie praktische Idee, die einen Bürgerkrieg überflüssig, da zwecklos macht. Hitler verkörperte also tatsächlich eins zu eins den Herrenmenschen, den ein geisteskranker Nietzsche (siehe dort) sich so sehnlichst gewünscht hatte.
Heute zieht der Deutsche aus Angst vor dem Judentum nicht mehr in einen Krieg. Das Kapital brauchte einen neuen Feind und fand ihn im „Terroristen“.
Der soll ablenken von der Ausbeutung der Südhalbkugel durch den Norden dieser Erde. Märkte erschließen sich die Großen durch das Einsetzen von Marionettenregierungen in den gekaperten Staaten. Designeranzüge aus Paris, Waffenlieferungen und das Zulassen von Folterungen der eingesetzten Regierungen an deren Feinden stabilisieren den Einfluss, den man erhalten will. Zur Not zerbombt man zunächst den Kleinstaat mit der Begründung, es könne eine Atomrakete dort versteckt sein, um erst einmal Grund in die Sache und Boden unter den Füßen zu bekommen. Im Gegenzug hilft die Marionette dem ausländischen Kapital bei der Ausbeutung des kleinen Staates. So kostet die Jeans im Westen nur unglaubliche 8 Dollar oder halt 7 Euro. Wieder sieht die Bevölkerung gern permissiv weg, wenn die Produktionsstätten in den ausgebeuteten Staaten wegen schlechter Bauweise über den sich zu Tode arbeitenden Kindern zusammenbrechen. Ebenso gern hatten viele weggesehen, wenn die Gestapo die Juden der Straße mit unbekanntem Ziel abholten. Die Geschichte wiederholt sich, und das Geld ist in der Regel und leider die eigentliche Religion des bisherigen Menschen. Es kann nur besser werden.
Nun ist ja tatsächlich etwas dran am Terrorismus des Terroristen, wie es ja auch tatsächlich raffgierige Juden gab und gibt. Die mir persönlich bekannten Juden sind allerdings bescheiden. Und wenn auch! Man zeigt im deutschen Fernsehen die erschreckenden Bilder, wenn es mal wieder ein Kind erwischt hat im westlichen Café. Der Terrorist geht ins Café, weil er in die Machtzentralen, ins Pentagon, nicht hereinkommt. Abgerissene Kinderarme und -beine zeigt man nicht, wenn der westliche Jet Pilot wieder einmal einen Kollateralschaden verursachte. Ihn oder gar seinen Staat als Terroristen zu bezeichnen, ist unüblich und in der Öffentlichkeit verpönt. Diese Kinder seien ja als „Schutzschilder“ von den feindlichen Terroristen benutzt worden. Mag ja alles sein. Aber vielleicht saß der arabische Terrorist ja auch nur mit seiner Familie zusammen in der Bretterbude. Beim zweiten Frühstück.
Die deutschen Medien sind nicht unbedingt alle in den Händen der Arbeiterklasse. Es braucht schon Kapital, eine Zeitung herauszugeben. Und zur Not kauft das Kapital eine ihr nicht gehörende Zeitung und das good will dieses Blattes über Reklameseiten im Hochglanzdruck. In einem Satiremagazin fand ich eine ganzseitige Reklame der Kirche. So kauft man seine Kritiker mit Bedacht auf. Das Kapital kauft sich ja auch mit Bedacht die Politiker. Hitler soll mehrfacher Millionär gewesen sein. Wir ahnen, wo das Geld herkam: vom Rhein. Heute bekommt man als Politiker einen gut bezahlten Posten im Aufsichtsrat. Was hat er dort zu suchen? Er soll arbeiten. Er soll auch einmal öfter im Parlament sitzen.
Der Terrorist ist leicht zu erkennen. Es ist immer der mit der einfachen Ausrüstung. Er hat nicht viel mehr als sein Leben. Er hat nichts zu verlieren, da er nichts hat. Das ist im Grunde seine Stärke. Darum wird er mit allen Mitteln bekämpft. Man will als Staat die Videoüberwachung jeden Bürgers, auch wenn der sich dagegen verwehrt. Der Terrorist sieht, wie er und sein Volk ausgebeutet werden und greift als Reaktion auf diese Ausbeutung zur Waffe. Die alte Frage, wer angefangen hat, ist eben nicht lächerlich. Die zu beobachtende Radikalisierung in Arabien ist Reaktion. Die Bevölkerung in diesen Staaten ist gespalten. Wer für den Westen auch für wenig Geld arbeiten kann, ist pro-westlich, wer ganz arm ist, wird mit Hilfe der Religion „radikal-islamisch“ gemacht. Sein Gott sei für den Angriff auf den Westen. Wer in diesem Kampf fällt, kommt nicht in die Hölle. Im Gegenteil. Er hat es nachher schön. Man sprengt sich als Kind nicht wegen ein paar Jungfrauen in die Luft, die ja doch nur, so meine Erfahrung, 5 Minuten halten. Man ist halt aufgeregt. Ein Kind will nicht in einer Hölle „gebraten“ werden, um bei Kafkas Diktion zu bleiben. Was es schon gar nicht möchte: ewig gebraten zu werden. Und: Es ist schon im Himmel, bevor es den Knall hört. Es tut nicht weh – im Café.
Wenn Sie nun fragen, wer oder was ist eigentlich die Angst des Kapitals, so meine ich, es ist die Armut. Es steckt eine Angstneurose dahinter. Die unbewusste Angst vor Verarmung verschleiert den Blick auf das übervolle Bankkonto. Die Devise dieser Armen heißt „mehr“. Mehr auf dem Konto, denn mehr essen als immer essen kann man nicht. In einer mir bekannten Millionärsfamilie werden Kronenkorken gesammelt: Für die Armen. Mein Vater wurde zu einem Mittagessen bei einem Großindustriellen eingeladen: Villa, Elbblick, verschiedene Buttler in weißen Handschuhen servierten die Mahlzeit: Kartoffelsuppe, sonst nichts. Die hätte es zuhause besser gegeben. Geiz ist keine Sünde, da Sünde eine Erfindung des Klerus ist. Die Kirchen deklarieren Geiz nur dazu. Man meint an sich: Geiz der Kirche gegenüber sei göttlich zu bestrafende Sünde. Er ist in Wirklichkeit eine Erkrankung. Sie beschert einem schlechtes Essen in Form von Kartoffelsuppe und schlechten Schlaf. Das Immer an Geld denken, es macht unfrei bzw. frei von Glück. Im Notfall bring uns auch ein rostiger, aber hübsch angemalter VW von A nach B. Und irgendwann führt Geiz den Erkrankten in seine Schuld, eine Schuld, die ihm eines Tages bewusst wird – oder auch nicht.
Wie beim Ei heute draufsteht, ob sein Huhn einigermaßen in Freiheit pickte, sollte auf der Jeans Stundenlohn und Arbeitszeit seines Nähers stehen. Innen, oder auch außen. Das sollten wir fordern und durchsetzen. Das Kapital versucht es uns leichtzumachen, unser Wegsehen. „Sale“ heißt das Zauberwort, auf das wir hereinfallen. „Sale“ bedeutet leider sehr oft versteckte Gewalt.
Ohne KZ und Folter sind die Welt und die Ewigkeit einfach schöner – und ohne Angst davor auch.